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Reviews

Whitesnake

Made in Britain / The World Record


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 05.07.2013

(Frontiers / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 130:40

Technisch ist es heute ein Leichtes jede Show einer Tour in vernünftiger Qualität mitzuschneiden. Während Live-Aufnahmen früher ein immenser Aufwand waren, vor dem Bands es sich lieber drei Mal überlegten, ob sie das Abenteuer und die Kosten auf sich nehmen sollen, lautet heute die Frage eher, was von den auf den Festplatten geparkten Datenbündeln soll veröffentlicht werden und was nicht. Bands, die zu jedem Album und jeder Tour auch noch eine Live-CD (DVD) nachschieben, sind keine Seltenheit mehr. Ob man das als Abzocke oder Verwöhnprogramm für die Fans sieht, ist wohl eher Geschmackssache.

Whitesnake sind in der jüngsten Vergangenheit mit Live-Publikationen so großzügig gewesen, dass man sich im Promotext zu einer Erklärung gedrängt sah. „The request for another live album came from the incredible Whitesnake fans, who are notoriously not shy about insisting what they want from their favorite musical reptiles,” heißt es dort.

Über „the incredible Whitesnake fans“ brauchen wir hier nicht weiter zu sprechen. Sie werden den neuen Live-Doppeldecker spätestens am Tage seiner Veröffentlichung im Regal stehen haben.
Aber auch für Whitesnake-Novizen ist das Teil mehr als empfehlenswert. Nach zwei etwas hüftlahmen Stücken haben sich die Herren um David Coverdale eingespielt und servieren einige der besten Hard Rock Songs, die je geschrieben worden sind, in beeindruckender Form. Und wenn der Frontmann auch nicht mehr ganz in der Form seiner besten Jahre ist, so merkt man ihm das Alter, das ihn in vielen Arbeitsbereichen schon lange zum Frührentner gemacht hätte, nicht eine Sekunde lang an. Wer Whitesnake noch nicht kennt, wird nach diesem Album begeistert von der Band sein.
Nur denjenigen, die Whitesnake lediglich ganz okay finden und schon das eine oder andere Live-Album im Schrank stehen haben, wird sich die Frage stellen, ob sie dieses Album noch zusätzlich brauchen.

Anspieltipps gibt’s im Dutzend billiger. Ich greife heraus:

- Die schlicht ewig schöne Gänsehautballade „Is this Love“,
- das wahnsinnige „Here I go again“ mit seiner ungeheuren Publikumsresonanz,
- das geniale „Bad Boys“,
- die Power Nummer „Slide it in”,
- aber auch das junge „My evil Ways“, das mit einem bluesigen Gitarrensolo beginnt, sich aber zum absoluten Live Power Beitrag steigert.

Das Ende widmet David Coverdale seinen früheren Brötchengebern Deep Purple. Während der „Soldier of Fortune“ in seiner Akustikversion enttäuscht, wird das Double „Stormbringer / Burn“ zum Selbstläufer, bei dem der „Stormbinger“ sogar noch mehr knackt, als der Konzertklassiker „Burn“.

Tolle Live-Scheibe, die die stärksten Songs einer der besten Hardrock-Bands fantastisch präsentiert, auch wenn sie der Sinnfrage kaum ganz ausweichen kann.



Norbert von Fransecky

Trackliste

CD 1
1 Best Years (6:53)
2 Give me all your Love (5:17)
3 Love ain't no Stranger (4:33)
4 Is this Love (5:09)
5 Steal your Heart away (6:07)
6 Forevermore (7:21)
7 Love will set you free 5:12)
8 My evil Ways (7:23)
9 Fare thee well (4:50)
10 Ain't no Love in the Heart of the City (8:00)
11 Fool for your Loving (4:39)
12 Here I go again (6:15)
13 Still of the Night (9:32)

CD 2
1 Bad Boys (6:49)
2 Slide it in (3:54
3 Lay down your Love (6:51)
4 Pistols at Dawn (6:33)
5 Snake Dance (2:29)
6 Can you hear the Wind blow (5:50)
7 Fare thee well (6:05)
8 One of these Days 4:46
9 The Badger (1:33)
10 Deeper the Love (5:34)
11 Soldier of Fortune (1:27)
12 Burn / Stormbringer (8:48)

Besetzung

David Coverdale: vocals
Doug Aldrich: guitars
Reb Beach: guitars
Michael Devin: bass
Brian Tichy: drums
Michael Ruedy: keyboards
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger