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Medúlla
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Jedes neue Album, das Björk seit Post vorgelegt hat, war es im besten Sinne wert, gehört zu werden. So auch Medulla. Was die Erfahrung gelehrt hat, ist, dass Björks Platten unterschiedlich wirken. Man kann nach den ersten Eindrücken nicht sagen, ob einen die Musik weiter begleiten wird, oder ob man sich irgendwann davon loshört.
Ich habe mich tatsächlich mit jedem Björk-Album auseinandergesetzt und kann sagen, dass mir ein einigermaßen angebrachtes Urteil darüber frühestens nach einem Jahr möglich ist.
Nun kann man ohne viel zu riskieren sagen, dass keinen Menschen eine Plattenkritik von einem Album interessiert, das seit einem Jahr in den Läden steht.
Meine Sicht der Dinge ist zu diesem Zeitpunkt, dass Medulla eine der besten Björk-Platten überhaupt ist. Die Musik wirkt wie eine Essenz, ein Konzentrat aus allem, was Björk ist:
Die Stimme vor allem, denn Medulla ist ein Werk, auf dem kaum Instrumente vorkommen, das meiste ist Chor, Solostimme, vocal percussion.
Aber auch die Stile Björks kommen vor, ihre isländischen Wurzeln (mit Songs auf Isländisch), sanfte, zerbrechliche Arrangements ebenso wie kräftige, mitreißende Chorpassagen.
Die Texte verschwinden hinter dem Vortrag wie nur selten bei Musik (einzig Van Morrison schafft das hie und da, wenngleich auf eine völlig andere Weise). Die Melodien bleiben manchmal hängen, manchmal nicht, mag sein, dass es noch dauert.
Es ist wahrscheinlich überflüssig, Songs zu zitieren, Titel anzuführen. Das Album ist sehr gut, und, wie schon gesagt, wert, gehört zu werden.
Ich empfehle die Platte beinahe bedingungslos, aber nur fast: man sollte Zeit dafür haben.
Zeit, die Musik wirken zu lassen, zu hören mit Kopfhörern, auf einer lauten Anlage (Stereo, Surround Sound), vielleicht an verschiedenen Orten. Irgendwo könnte der Kontakt passieren und man kommt nicht mehr davon los. Homogenic, Post und Selmasongs sind bei mir geblieben, Vespertine habe ich schon fast vergessen. Mal sehen, wie es sich mit Medulla ergibt.
Vorläufig zuversichtliche 17/20
Daniel Syrovy
Trackliste
2. Show Me Forgiveness
3. Where Is The Line
4. Vökuro
5. öll birtan
6. Who Is It (Carry My Joy On The Left Carry My Pain On The Right)
7. Submarine
8. Desired Constellation
9. Oceania
10. Sonnets / Unrealites XI
11. Ancestors
12. Mouth's Cradle
13. Midvikudags
14. Triumph Of A Heart
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |