Reviews
Ground Of Its Own
Info
Musikrichtung:
Progressive British Folk
VÖ: 28.6.2013 (India Records) Gesamtspielzeit: 43:14 Internet: http://samleesong.co.uk/ |
Die britischen Inseln sind letztlich bekannt für Skurrilitäten, so auch in der Musik, speziell auch im Bereich Folk und Singer/Songwriter.
Seien es Bands und Musiker wie die Incredible String Band oder Nick Drake, immer wieder konnte man staunen, wie abseits der üblichen Hörgewohnheiten etwas passierte, dass nicht in eine normale Schublade passte.
So könnte sich ein neuer Musiker aus dem Lande etablieren, dessen Musik auch einfach anders ist. Der junge Sam Lee legt mit diesem bereits im letzten Jahr erstmalig erschienenen Debüt-Album ungewöhnliche Klänge vor.
Bei seinen Songs beruft er sich auf Überlieferungen alter Songs, die seine Quellen darstellen. So stammen diese Ursprünge von irischen und schottischen Reisenden sowie von Angehörigen der Roma. Bei allen Beteiligten bedankt er sich in den Liner Notes entsprechend. Neben den abgedruckten Texten findet sich zu jedem Song eine entsprechende Entstehungsgeschichte und zur Herkunft.
So mag der erste Song zwar seinen Ursprung in Sussex haben, doch klingt er absolut wie eine alte schottische oder irische Weise. Das einleitende Banjo wird alsbald von kräftiger Perkussion und den Maultrommeln unterstützt und entwickelt sich so zu einem treibenden Song, der über das hinausgeht, was man im Allgemeinen unter Folk versteht.
Und so zieht sich diese altertümliche Stimmung durch die ganze Platte und macht sie zu einer ganz besonderen. Der mitunter etwas klagende Gesang trägt prägende Züge mit hohem Wiedererkennungswert, vielleicht ist diese Platte die Geburtsstätte eines neuen Helden des britischen Folks? Zumindest scheut sich Lee nicht, alte Stimmungen in neue Gewänder zu verpacken, das erscheint wie eine Frischzellenkur.
Und so äußern sich namhafte Künstler und Produzenten wie Shirley Collins oder Joe Boyd in sehr lobender Weise zu dieser Produktion und der ‘Daily Telegraph‘ sieht “The Rising Star Of Traditional English Folk“.
Und stets ist es sehr interessant, den verschiedenen Zutaten, die sich zum grundlegenden Folk gesellen, zu lauschen und die so unterschiedliche Atmosphäre zu genießen.
Neben Instrumenten wird auch einmal, wie auf Wildwood Amber, ein Sample verwendet, hier mit einer Aufnahme vom 10.11.1919.
Manchmal drohnenhafte Sounds (Goodbye My Darling) wechseln so mit skurrilen Momenten und abstrakt wirkenden Klängen, zwischendurch zwitschert auch einmal ein Vogel (Northlands).
Man möge aufmerken, hier ist etwas wirklich sehr Außergewöhnliches entstanden!
Trackliste
2 On Yonders Hill 6:20
3 Wild Wood Amber 6:15
4 Goodbye My Darling 4:33
5 The Jew's Garden 4:10
6 The Tan Yard Side 5:33
7 Northlands 6:29
8 My Ausheen My Old Shoes 5:42
Besetzung
Michael Wright (jews harp)
Saul Eisenberg (jews harp, percussion, tuned tank drums)
Ed Hicks (banjo)
Jonny Bridgwood (bass)
Gerry Diver (fiddle, Fender Rhodes, piano, auto harp)
Steve Chadwick (trumpet)
Mischa Elman (violin sample)
Josef Bonime (piano sample)
Francesca Ter-Berg (cello)
Ewan Bleach (clarinet)
Chris Coe (hammer dulcimer)
Flora Curzon (fiddle)
Danyal Dehondy (viola)
Francesco Di Luisi (hang drum)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |