Reviews

Texas

The Conversation

Info Musikrichtung: Pop / Easy Listening Country VÖ: 17.06.2013 (PIAS) Gesamtspielzeit: 36:56

Bevor Ihr diese Besprechung lest müsst Ihr wissen, das ich von Texas tatsächlich nur den wohl bekanntesten Hit Summer Sun kenne. Möglicherweise sind da noch andere Ihrer Hits mal an mein Ohr gedrungen, doch dann unbewusst. Die Band existiert bereits seit 1986 und hat ein paar Millionen Alben und Singles verkauft, doch seit eben Summer Sun ging es erfolgmäßig eher stetig bergab, zuletzt war die Band um Sängerin Sharleen Spiteri nach dem letzten Album Red Book 8 Jahre mehr oder weniger inaktiv.
Und nun also das neu Album The Konversation. Eröffnet wird es vom poppig schwungvollen Titelsong, der gut ins Ohr geht und ein gewisses Hitpotential mitbringt. Doch trieft der Song nur so von elektronischen Streichern, was dann zu deutlichem Abzug führt. Und leider kommt es noch schlimmer. Die folgenden 11 Songs scheinen so etwas wie Back to The Rots zu sein. Die Band besinnt sich auf wesentlich traditionellere Songs, was ja an sich nichts Schlechtes sein muss. Doch leider vergeht sich die Band im fFolgenden an ziemlich belanglosen Nummern ohne Schmiss, ohne Ecken und Kanten. Viele der Kompositionen sind wahrscheinlich gar nicht mal schlecht, aber es fehlt immer an interessanten Ideen. Auch spieltechnisch ist Texas absolut nichts vorzuwerfen, jede Note sitzt an der richtigen Stelle. Doch auch da greift eben, das genau diese Tatsache dazu führt, das die Songs ebenso schnell Wiede aus den Ohren heraus sind, wie sie herein kamen. Das Album ist mehr oder weniger zu 100% im Midtempo oder Balladebbereich angelegt, keine Nummer rockt mal so richtig oder überrascht mit Hoods oder Beats. Und zum Überfluss wurde das Ganze mit einer derartigen Überproduktion an Streichern aus der Konserve übergossen, das es zu Sodbrennen im Ohr führt.

Noch mal, an sich ist das hier alle Niet übel, doch es ist einfach nichts aufregendes und somit für mich dem Bereich der Muzak, um nicht Fahrstuhlmusik sagen zu müssen, zugeordnet. Das Texas damit wieder auf die große Erfolgsschiene kommt wage ich zu bezweifeln.

Wolfgang Kabsch