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Edgar Knecht

Dance On Deep Waters

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 28.06.2013 (Ozella [OZ 047 CD]) Gesamtspielzeit: 52:51 Internet: http://www.edgarknecht.com http://www.ozellamusic.com

Pianist und Komponist Edgar Knecht konnte schon mit seiner Debüt-CD Good Morning Lilofee völlig zu Recht große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Bearbeitung deutscher Volkslieder in neuem Jazzgewand war rundum gelungen. Mit Dance On Deep Waters geht es nun weiter mit der Runderneuerung deutscher Volklieder.

Neben Edgar Knecht sind wieder Rolf Denecke (Bass), Tobias Schulte (Drums) und Stephan Emig (Percussion) mit in dieser eher ungewöhnlichen Quartett-Besetzung. Doch gerade die Besetzung mit zwei ‚Schlagwerkern‘ ist ein gelungener Schachzug, denn so erhalten die Stücke dieses gewisse Etwas, ohne dass die rhythmische Komponente überhand nimmt. Das unterstreicht nur die Klasse von Tobias Schulte und Stephan Emig, die sich perfekt ergänzen und immer miteinander musizieren, als ob sie eine Einheit wären. Besondern deutlich wird dies zum Beispiel bei den Stücken “Gedankenfreiheit“, der Adaption von ‚Die Gedanken sind frei‘ und “Frühling“ (nach ‚Jetzt fängt das schöne Frühjahr an‘). Hier wird gegroovt ohne Ende, wobei Rolf Denecke mit seinem Bassspiel ebenfalls sein (nicht geringes) Scherflein zum Gelingen beiträgt. So entsteht aus dem Stück ein faszinierendes Latin-Erlebnis. Und dann ist ja auch noch Edgar Knecht mit seinem Klavierspiel. Seien es die flotten Stücke, seien es die melancholisch gefühlvollen Lieder, wie “Tiefe Wasser“ (nach ‚Es waren zwei Königskinder‘) und vor allem beim krönenden Abschluss der CD, dem “Wiegenlied“ nach ‚Guten Abend, gute Nacht‘ von Brahms. Dieser letzte Titel geht so unter die Haut, dass er allein schon den Kauf der CD rechtfertigen würde.

Mit Dance On Deep Watersist Edgar Knecht und seinem Quartett ein würdiger Nachfolger zum Debüt gelungen. Hier bekommen alte Melodien neuen Zauber eingehaucht und lassen den Hörer diese Lieder neu entdecken. Und die tolle Produktion von Dagobert Böhm mit ihrem brillanten Klang tut ihr Übriges dazu. Empfehlung!

Ingo Andruschkewitsch