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Palms

Palms

Info Musikrichtung: Postrock VÖ: 28.06.2013 (Ipecac Recordings) Gesamtspielzeit: 46:55 Internet: http://palmsband.com http://www.facebook.com/palmsband

Palms - dieser Bandname klingt erst einmal ganz schön nichtssagend. Doch dahinter verbirgt sich eine Ladung Prominenz. Palms, das sind Deftones-Sänger Chino Moreno und die drei ehemaligen Isis-Mitglieder Jeff Caxic, Aaron Harris und Cflifford Meyer. Was erwartet man nun von einem Projekt mit einer derartigen musikalischen „Vorbelastung“? Isis in komprimierter Version mit Deftones-Gesang oder schlichten Alternative-Metal mit einer zusätzlichen Ladung an Atmosphäre?

Irgendwie beides und irgendwie dann doch nicht. Tatsache ist jedenfalls, dass die Kompositionen von Palms recht ausladend und atmosphärisch geraten sind. Dazu recht hell und viel weniger düster als erwartet, sondern teilweise geradezu heimelig. Der Sound klingt tatsächlich fast, als hätten Isis dort weiter gemacht, wo sie zuletzt aufgehört haben. Allerdings hat man sich bewusst die Zähne gezogen und verzichtet auf allzu wilde Ausbrüche.

Aber nur vordergründig. Denn Chino Moreno sorgt mit seinem emotionalen Gesang immer wieder für ein Wechselbad der Gefühle. Wo der Sound meist gleichmäßig und klar vor sich hin blubbert, ist der Vokalist derjenige, der die Songs auf Trab hält. Sehr angenehm ist dabei das warme Klangbild, bei dem der Bass schön angenehm in der Bauchgegend grummelt. Hier hat Joe Baresi ganze Arbeit geleistet.

Doch der Sound alleine wäre nichts, wenn die Songs nicht passen würden. Titel wie das angenehm fließende „Patagonia“, das sich immer wieder aufbäumende „Mission sunset“ oder die Eröffnung „Future warrior“, die deutlich den Weg ins Album weist, wissen sehr schnell zu gefallen. Allerdings muss sich die Band auch eingestehen, dass sich ein paar Klangschleifen vielleicht etwas zu sehr wiederholen. Dafür hat das Debüt eine angenehme Länge, so dass man sich gut darin fallen lassen kann, ohne dass man das als störend empfindet.

Deswegen auch das Fazit: gelungener Einstand - bitte mehr davon!

Mario Karl