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Reviews

Catalina Vicens

Parthenia


Info

Musikrichtung: Alte Musik, Renaissance

VÖ: 24.06.2013

(Carpe Diem Records [CD-16298])

Gesamtspielzeit: 64:54

Internet:

http://www.catalinavicens.com/
http://www.carpediemrecords.com

Parthenia nennt sich eine Sammlung von Spielstücken für Cembalo und Virginal, die vor 400 Jahren erschienen ist. Anlass für die Herausgabe der Sammlung mit Kompositionen von William Byrd (c. 1540-1623), Dr. John Bull (c. 1562-1628) und Orlando Gibbons (c. 1583-1625) war die Vermählung von Elisabeth Stuart mit Friedrich V.

Die junge chilenische Cembalistin Catalina Vicens hat sich dieser Sammlung angenommen und die 21 enthaltenen Stücke aufgenommen. Dabei konnte sie die Musik mit historischen Instrumenten aus der Sammlung Bad Krotzingen einspielen, wodurch ein sehr authentischer Klang eingefangen werden konnte und die farbenfrohen Kompositionen eine feine Strahlkraft erhalten. Ohne das technische und musikalische Vermögen von Catalina Vicens würde dies allerdings nicht gelingen. Nach ihren Stationen u. a. am Curtis Institute of Music, Philadelphia und an der Musikhochschule Freiburg schloss sie an der Schola Cantorum Basiliensis ihre Ausbildung mit dem weltweit ersten Master für mittelalterliche Tasteninstrumenten ab.

Welch eine Freude es sein muss, diese Musik auf Originalinstrumenten spielen zu können, hört man den mit viel Elan und Können eingespielten Stücken jederzeit an. Alle verwendeten Instrumente überzeugen mit ihrem ganz eigenen Klang. Ein Genuss ist es, wenn zum Beispiel das Spinettino mit dem Stück Galiardo The Earl of Salisbury von William Byrd (arr. Simon MacHale) erklingt. Das Instrument besitzt seinen ganz eigenen Charme, den man nur selten zu hören bekommt. Catalina Vicens gelingt es mit ihrem Spiel, die Klagfarben der verschiedenen Instrumente darzustellen und trotz der bauartbedingten geringen Möglichkeiten des dynamischen Spiels eine enorme Klangfülle zu erzeugen. Die Kompositionen von William Byrd, Dr. John Bull und Orlando Gibbons gewinnen so eine enorme Tiefe und können ihre kompositorische Wirkung bestens entfalten. Die Ergänzung durch treble und bass viol bei zwei Werken von Orlando Gibbons, gespielt von Rebeka Rusò, ist eine feine Ergänzung der Musik und wurde von Catalina Vicens stimmig arrangiert.

Parthenia ist wieder eine musikhistorisch, musikalisch und klangtechnisch herausragende Veröffentlichung aus dem Hause Carpe Diem Records. Sehr gelungen!



Ingo Andruschkewitsch

Trackliste

William Byrd (c. 1540-1623)
I- Preludium (Italian Harpsichord - copy) [1:00]
II- Pavana Sr. William Petre [5:22]
III- Galiardo Sr. William Petre [2:33]
IV- Preludium (Italian Harpsichord - original) [1:23]
V- Galiardo Mrs. Mary Brownlow [3:41]
VI- Pavana The Earl of Salisbury (arr. Simon MacHale) [2:24]
VII- Galiardo The Earl of Salisbury (arr. Simon MacHale) [1:56]
VIII- Galiardo Secundo The Earl of Salisbury (arr. Simon MacHale) [3:13]

Dr. John Bull (c. 1562-1628)
IX- Preludium [1:00]
X- Pavana St. Thomas Wake [2:42]
XI- Galiardo St. Thomas Wake [3:19]
XII- Pavana [5:20]
XIII- Galiardo [2:32]
XIV- Galiardo [2:43]
XV- Galiardo [2:14]

Orlando Gibbons (c. 1583-1625)
XVI- Galiardo [3:00]
XVII- Fantazia in four parts [6:09]
XVIII- The Lord Salisbury his Pavin [5:35]
XIX- The Lord Salisbury his galliard (arr. C. Vicens) [3:01]
XX- The Queens Command (arr. C. Vicens) [3:40]
XXI- Preludium [1:56]

Besetzung

Catalina Vicens: Virginals, Harpsichords
Rebeka Rusò: treble & bass viol (XIX und XX)

Instrumente:
• Italian harpsichord, copy by H. Dupree, Seattle 1978, after anonymous instrument from the „Staatlichen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz Berlin“.
• Italian harpsichord (original), Florentine School. Inscription: Antonio Nobili in Roma fec 1695. Presumed to be from Cristofori workshop ca. 1726.
• Spinettino (original), unsigned, Napoli, 1st half oft he 17th century.
• Virginal (original), unsigned, Switzerland, 17th century
• Double Virginal „Mother & Child“, copy by John Koster, Boston 1974, after instrument by Hans Ruckers, Antwerpen 1591.
• Double manual harpsichord, copy by William Dowd, Paris 1975, after instrument by Andreas Ruckers, Antwerpen 1620.
• Treble and bass viols by Sergi Casademunt, Barcelona, 2004, after 16th century models.
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