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La Düsseldorf

Japandorf

Info Musikrichtung: Elektro Krautrock VÖ: 22.03.2013 (Grönland / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 54:48 Internet: http://www.la-duesseldorf.de

Mit dem wunderschön verträumten „Rheinita“ hatten La Düsseldorf 1978 einen Überraschungshit in der WDR-Schlagerrally, damals eine Charts-Sendung mit gehobenen Niveau, in dem die üblichen Chart-Hits in der Regel nur wenig Chancen hatten, dafür immer wieder auch Bands auftauchten, die eher als „LP-Bands“ galten.

Wer durch den Titel Interesse gewonnen hatte, näher auf die Band zuging und sich die dazugehörige LP Viva anhörte, fand einen ziemlichen Gemischtwarenladen vor. Neben „richtigen“ Songs, waren auch reine Soundcollagen zu finden und Stücke, die eher Hintergrund-Soundtracks für Hörspiele zu sein schienen. Dennoch oder gerade deswegen wurden La Düsseldorf zur Inspirationsquelle für internationale Größen bis hin zu David Bowie.

Japandorf schließt fast nahtlos an Alben wie Viva und Individuellos an. Da gibt es zum Auftakt mit „Immermannstraße“ Elektropop, der an die NDW-Größe Rheingold erinnert und rhythmischen Elektro-Power-Pop mit Dominanz verzerrter E-Gitarren („ Sketch No. 1_b“).

Immer wieder aber bestimmen nahezu sinnfreie Sachen das Geschehen, wie das Gequatsche „Doumo Arigatou“, das ziellos beginnende „Cha Cha 2008“, das immer verhaltener werdend langweilt, oder das aus undeutlichem Gesang, Kindergesang und Kindergitarrengeklimper zusammengesetzt zu sein scheinende „Osenbe“.

Dazuwischen gibt es Fragwürdigkeiten, wie das kölsche Säuferlied „Karnival“, die Erklärung eines japanischen Schriftzeichens („Ai“) oder den Elektropop „Udon“ mit eingebautem Rezept eines japanischen Gerichts in alles anderem als akzentfreiem Deutsch.

1978 konnte das, was die „richtigen“ Lieder rahmte, noch den Anspruch erheben Avantgarde zu sein (was das Hören - zumindest beim wiederholten Mal – auch nicht leichter machte). Heute ist dieser Rahmen schlicht redundant.

Gerade mal Mittelmaß.

Norbert von Fransecky