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Reviews

Marc Brenken - Jean-Yves Braun Quartet

Starting Our Journey


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 12/2012

(Marc Brenken Music)

Gesamtspielzeit: 62:40

Internet:

http://www.marcbrenken.com/
http://www.jeanbraun.de

Schon bevor ich einen Ton der CD gehört habe, stelle ich bereits fest, dass Marc Brenken und ich vier Gemeinsamkeiten aufweisen, a) den gemeinsamen Geburtsort Wilhelmshaven, b) die Liebe zum Jazz, c) die Liebe zur Fotografie und d) das Sternzeichen.
Nun bin ich gespannt, ob er mich auch musikalisch mit ins gleiche Boot holen kann.

Der Pianist erklärt in den Liner Notes im Booklet unter anderen, dass er gern reise und jedes Mal die Vorfreude auf alles Neue genieße.
So sieht er sich mit dem aktuellen Quartett in dieser Besetzung am Anfang einer neuen Reise.
Zu den einzelnen Titeln werden in Einzelnen kurze Kommentare zur Erläuterung abgegeben, diese können vor dem Hören als Anregung dienen.

Einen Auftakt nach Maß bietet der Eröffnungstitel, geschrieben vom Gitarristen Braun, mit einem von der Rhythm Section angetriebenen Interplay von Gitarre und Bass wird uns sogleich ein lustig anmutendes Thema vorgestellt, und das Solo des Gitarristen in dem relativ kurzen Stück erhebt sich über dem swingenden Background mit Erhabenheit und Eleganz, und das folgende Pianosolo steht dem in nichts zurück.
Gleich vorweg lässt sich erkennen, dass gängige Muster nicht erfüllt werden.
Die Musik startet frech und innovativ und öffnet starre Grenzen.
Und genau dieses ist ein Aspekt, der für die komplette Platte spricht.
Es ist Jazz, keine Frage, und die Begriffsbestimmung der Musik wird ausgelegt mit eigenen Ideen, im Vordergrund steht nicht, klassische Strukturen aufzugreifen und zu vertonen, sondern das Schaffen von Raum. Und genau das schafft Atmosphäre, eine Atmosphäre, die aufmerksam macht, die aufhorchen lässt und für den Zuhörer eine Entdeckungsreise darstellt.

So ist es bereits nach zwei Titeln gelungen, mich mitzunehmen auf die von Brenken beabsichtigte Reise. Dabei treffe ich stets auf scheinbar spontane Umsetzungen von Ideen, auf Reibung und Schönklang, auf freie Passagen, auf kleine Einlagen, wenn sich zum Beispiel das Pfeifen zum Pianospiel gesellt bei Auf die Wellen schauen. Von Keith Jarrett kennt man ja eine ähnliche Begleitung des eigenen Vortrags.
In dieser Ballade, die eine sehr schöne Melodienfolge aufweist, bringt dieses noch eine zusätzlich unterhaltende Ergänzung.
Aber auch eine kleine Verbeugung vor dem Soul Jazz der Sechziger vermeine ich zu vernehmen bei La Petite Tempete und an die Musik von Pat Metheny erinnert mich die Atmosphäre von Weites Land.
Verabschiedet werden wir durch einen Duovortrag von Gitarre und Bass, der ein wenig Blues und alten Jazz atmet.

Als Solisten offenbaren Gitarrist und Pianist Spielfreude, Ideenreichtum und Gespür für Melodik und Harmonie.
Vortrefflich unterstützt werden sie dabei vom Bassisten und vom Schlagzeuger, die mehr sind als nur reine Rhythmusgeber.
Mich freut natürlich nun besonders, dass es neben Klaus Ignatzek nun also einen weiteren pianospielenden Jazzer aus Wilhelmshaven gibt, der sich für mich musikalisch ganz oben positioniert.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 2005 – A Great Year [Braun] (3:19)
2 Starting Our Journey [Brenken] (7:44)
3 Auf die Wellen schauen [Brenken] (6:17)
4 La Petite Tempete [Braun] (6:21)
5 Erster Schnee [Brenken] (7:57)
6 Weites Land [Brenken] (6:55)
7 The Long-Nosed Wizard [Brenken] (6:43)
8 Influence [Braun] (7:05)
9 Inner City [Brenken] (7:47)
10 I Feel Good Because Of You, Girl [Braun] (2:31)

Besetzung

Marc Brenken (piano)
Jean-Yves Braun (guitar)
Alex Morsey (double-bass)
Hermann Heidenreich (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger