Reviews

Dave Evans and Nitzinger

Revenge

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 25.04.2013 (Bad Reputation / Bertus) Gesamtspielzeit: 38:40

Bei welcher legendären Band Dave Evans vor deren großem Durchbruch am Mikro stand, verrate ich Euch dieses Mal nicht. Wer will, kann in der Review zu Evans‘ fast 10 Jahre altem Album Sinner nachsehen. Damals war die Erwähnung seiner früheren Brötchengeber angemessen, da Evans ziemlich sklavisch in den Fußstapfen seines Nachfolgers marschierte. Das ist 2013 anders geworden.

Evans‘ Collaboration mit John Nitzinger, der auch schon mal für Alice Cooper die Saiten fliegen lassen durfte, beginnt ausgesprochen geil mit ursprünglichstem Heavy Metal, der seine Wurzeln im Hard Rock voll und erdig auslebt. Danach geht es ein paar Schritte zurück – was nicht qualitativ, sondern historisch gemeint ist. Hard Rock, Rock, Blues und Rock’n’Roll sind die Karten, die gespielt werden. Und es sind durchweg Trümpfe, oder hohe Farbkarten. Luschen hat Revenge nicht eine einzige auf der Hand.

„Shifting Sand“ groovt wie Sau. „A sharp Stick in the Eye” ist ein genial schleppender Rocker. Der Refrain von „Dead Cat smile klebt wie Patex in den Ohren. Die Blues Ballade „Where she goers I go“ erinnert an Gary Moore. „Stay drunk“ ist mitreißender Säufer-Rock’n’Roll mit hämmerndem Piano.
Highlight ist das tolle hymnisch-dramatische „The Night we drank the Stars”, das für dieses Genre ungewöhnlich fast so etwas wie eine Heiligsprechung des Champagners(!) ist. (Vielleicht liegt’s dran, dass Evans derzeit bei einem französischen Label unter Vertrag steht; Red.)

Ein Album, das sowohl mit jedem einzelnen Song, wie auch mit der abwechslungsreichen Palette punkten kann. Ob noch Plus-Punkte für die Aufmachung drin sind, kann ich angesichts der schlichten Promo-Pappe, die mir vorliegt, nicht sagen.

Norbert von Fransecky