Reviews
Frequency Unknown
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 26.04.2013 (Cleopatra / H'art) Gesamtspielzeit: 64:01 Internet: http://www.queensryche.com |
Im Bandlager von Queensrÿche ging es in der letzten Zeit bekanntermaßen hoch her. Der Streit zwischen der Band und dem Sänger Geoff Tate führte zum Split von Queensrÿche. Der momentane Zwischenstand ist, dass es zwei Bands mit dem Namen Queensrÿche gibt. Mittelfristig wird es wohl einen Gerichtstermin geben, hier sollen dann die Namensrechte geklärt werden. Während sich die Instrumentalfraktion mit dem ehemaligen Crimson Glory Sänger Todd LaTorre verstärkt hat, engagierte Geoff Tate eine ganze Horde an namenhaften Musikern um Queensrÿche fortzuführen.
Mit Frequency Unknown legt nun die Geoff Tate Version von Queensrÿche als erstes ein Album vor. Schon das Cover mit den Initialen F.U. zeigt ziemlich deutlich, was Tate von seinen ehemaligen Mitstreitern hält. Naja, ob man dies unbedingt so in die Öffentlichkeit tragen muss, darüber darf sich jeder ein eigenes Urteil bilden. Hier soll es hauptsächlich um die Musik gehen. Und die ist gar nicht mal so gut!
Hört man sich Frequnecy Unknown in einem Durchgang an, dann merkt man, dass Tate wohl tatsächlich bei den letzten Queensrÿche federführend beim Songwriting gewesen ist. Die Songs sind ähnlich uninspiriert, wie sie es auf den letzten Alben von Queensrÿche gewesen sind.
Der Opener “Cold“ macht noch Hoffnung auf ein knackiges modernes Metal Album, welches zumindest die Wurzeln der Band ein wenig aufnimmt. Der Song ist durchaus gelungen, auch wenn Tate stimmlich nicht immer überzeugen kann. Die Gitarren drücken ordentlich und der Song ist eigentlich recht stimmig und mit einem schönen Gitarrensolo ausgestattet.
Mit “Dare“ nimmt das Elend dann allerdings Fahrt auf. Hektische Gitarrenriffs und lustloser Gesang erschrecken das Ohr. Irgendwie klingt das so, als ob die Band hier zwanghaft modern klingen will.
“Give It To You“ beginnt mit einem interessanten akustischen Intro, dummerweise fängt Geoff Tate dann an sich in den Song einzumischen. Der komische nölige Gesang ist schlichtweg furchtbar. Bis zu einem viel zu fernen Ende hin plätschert “Give It To You“ vor sich hin und zieht sich wie Kaugummi.
“Slave“ klingt wie ein verhinderter Thrash Metal Song welcher nicht richtig in Fahrt kommt, auch hier versucht man wieder so modern wie möglich zu klingen.
Mit “In The Hands Of God“ hat es ein halbwegs guter Song auf Frequency Unknown geschafft. “In The Hands Of God“ ist eher ruhig ausgefallen. Geoff Tate versucht sich hier gar nicht erst an den hohen Tönen. Die ruhigen Keyboardmelodien und die schönen Gitarrenlinien passen hier gut zusammen.
“Running Backwards“ gehört auch zu den besseren Songs, was vielleicht auch damit zusammenhängt, das Queensrÿche hier darauf verzichten modern zu klingen. Auch “Life Without You“ kann man sich durchaus anhören, auch wenn es der atmosphärische Song nicht auf frühere Alben der Band geschafft hätte!
Mit “Everthing“ und “Fallen“ setzt sich das Elend von “Dare“ dann leider wieder fort. Die Songs sind komplette Langweiler welche ohne einprägsame Melodien oder weitere Merkmale auskommen müssen. Die beiden Songs rauschen einfach am Zuhörer vorbei.
“The Weight Of The World“ beschließt dann die neuen Songs und die kraftvolle Halbballade drückt das nicht besonders hohe Niveau von Frequency Unknown noch ein wenig nach oben.
An das Ende des Albums haben Queensrÿche Neuaufnahmen der Bandklassiker “I Don’t Believe In Love“, “Empire“, “Jet City Woman“ und “Silent Lucidity“ gestellt.
Mussten diese Neuaufnahmen wirklich sein?
Ist das wirklich Geoff Tate der da “I Don’t Believe In Love“ singt?
Kann es sein, das dieser Sänger wirklich so daneben liegt?
“Empire“ fehlt der komplette Drive, welcher das Original so unbeschreiblich gut gemacht hat.
Die Chorgesänge von “Jet City Woman“ klingen mehr nach Alvin und den Chipmunks als nach einer Metalband.
“Silent Lucidity“ ist für mich eine der schönsten Balladen, welche es auf ein Rockalbum bisher geschafft haben. Leider wird der Song hier von Geoff Tate komplett zersungen. Musste das wirklich sein?
Der miese Sound des Albums soll auch noch gewürdigt werden. Wurde das Album in einem Badezimmer produziert oder unter Wasser aufgenommen?
Aufgrund des schlechten Mixes bietet das Label in den USA wohl inzwischen an, eine neue CD mit einem komplett überarbeiteten Mix zu versenden. Man muss lediglich den Kaufbeleg an das Label senden. Musste das Album so dringend veröffentlicht werden, das man ein halbgares Produkt auf den Markt schmeißt?
Frequency Unknown bietet ein paar nette Songideen an, der Großteil der Lieder wirkt zwanghaft auf modern getrimmt und zusammengeschustert.
Die vier Neueinspielungen sind so überflüssig wie Rückenschmerzen.
Ich hoffen die anderen Queensrÿche machen ihren Job besser!
Rainer Janaschke
Trackliste
1 | Cold | 3:39 |
2 | Dare | 3:36 |
3 | Give It to You | 4:36 |
4 | Slave | 3:55 |
5 | In the Hands of God | 3:50 |
6 | Running Backwards | 3:27 |
7 | Life Without You | 4:42 |
8 | Everything | 4:28 |
9 | Fallen | 4:18 |
10 | The Weight of the World | 6:20 |
11 | I Don’t Believe In Love (Re-recorded) | 4:32 |
12 | Empire (Re-recorded) | 5:24 |
13 | Jet City Woman (Re-recorded) | 5:33 |
14 | Silent Lucidity | 5:41 |
Besetzung
Rudy Sarzo: Bass
Robert Sarzo: Gitarre,
Simon Wright: Schlagzeug
Kelly Gray: Gitarre
Randy Gane: Keyboard
Chris Poland: Gitarre
Dave Meniketti: Gitarre
Brad Gillis: Gitarre
Ty Tabor: Bass
K.K. Downing: Gitarre
Craig Locicero: Gitarre
Chris Cannella:Gitarre
Paul Bostaph: Drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |