Reviews

Destination Anywhere

Best of

Info Musikrichtung: Ska / Punk VÖ: 2010 (2006-2009) (Destination Anywhere) Gesamtspielzeit: 68:11 Internet: http://www.destinationanywhere.de

Der Titel Best of ruft erst einmal eine falsche Vorstellung hervor. Die beiden „Sticker“ „22 No. 1 Hits“ und „Bekannt aus Funk und Fernsehen“ machen aber schnell deutlich, dass Destination Anywhere nicht mit gezinkten Karten spielen, sondern einfach den Humor an den Tag legen, der auf ihrer aktuellen deutschsprachigen CD Hier ist Godot ganz oben auf liegen wird.

Best of ist nichts anderes als das Destination Anywhere Gesamtwerk vor Party, Love & Tragedy, einer Scheibe, die bei uns in der letzten Ausgabe bereits zum zweiten Mal besprochen wurde. Das Album enthält die 4-Track-EP Coffee, Horn & Cigarettes von 2006, das 2008er Album Solostuff, Tales & Anthems und You won't bring me down aus dem Jahre 2009. Und es lohnt sich diese Vergangenheitsbewältigung ins Regal zu stellen.

Auf der Debüt-EP sind Destination Anywhere noch erkennbar stärker vom Punk geprägt, als auf den folgenden Alben. Da kann auch der Walzer-Takt von „Bittersweet Suburbia“ nichts dran ändern. Das Ska-Gebläse auf „Comeback” zeigt aber schon, wo die Reise hin gehen soll. Natürlich ist das Ganze noch etwas rauer produziert, als die folgenden Werke.

2008 betont die Band ihre zweite wichtige Wurzel. So nahe am Reggae wird in der Zukunft nicht mehr gebaut, wie z.B. auf der Ballade „All the Things that we have seen“ oder dem zwischen Punk und ruhigen Trompeten changierenden „In another Light“. Daneben gibt es aber weiterhin simplen mit Trompeten garnierten Punk, wie „Because of you“ oder das kraftvolle „Permission to sing“.
Highlights aber hat das Album da, wo der Ska Punk voll entwickelt ist; sei es das genial dahin geschlenzte „Everything's alright“, „We never had enough“ mit seinem Balkan-Touch oder das angeblasene „Oblivion“.

2009 geht’s in der eingeschlagenen Richtung weiter. High Energy Punk, Bläser getriebener Ska Punk und melodische Stücke wechseln sich fröhlich ab.

Norbert von Fransecky