····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Melvins

Everybody loves sausages


Info

Musikrichtung: Cover-Metal/Rock

VÖ: 26.04.2013

(Ipecac Recordings)

Gesamtspielzeit: 54:04

Internet:

http://www.themelvins.net
http://www.melvins.com

Jeder liebt Würste - na, wer will da schon widersprechen... Eigentlich machen die Melvins nie was man von ihnen erwartet. Und doch war irgendwie abzusehen, dass sie eines Tages mit einem Coveralbum um die Ecke kommen. Everybody loves sausages scheint aber eher eine Art liebevolles Spaßding, als eine ernste Angelegenheit zu sein. Auch das war zu erwarten. So hat sich die Band einige Kumpels ins Studio eingeladen (u.a. Jello Biafra, Scott Kelly von Neurosis oder Mudhoneys Mark Arm), um Songs ihrer Lieblingsbands (allerdings ohne Kiss) zu zocken. Die Band, das ist in diesem Fall die aktuell reguläre Besetzung mit dem Duo Big Business genauso, wie die Melvins Lite-Inkarnation mit Bassist Trevor Dunn.

Die Songauswahl ist so bunt wie ausgefallen und es tummeln sich Songs solch unterschiedlicher Bands und Künstler wie Tales of Terror, David Bowie, Queen, Roxy Music, Throbbing Gristle oder Venom auf der Trackliste. Die Interpretationen reichen dabei von düster und ernsthaft bis zu ironisch überzogen. Während Venoms „Warhead“ mit dem stimmlichen Grollen Scott Kellys noch recht derb durch die Botanik stolpert, klingt Queens „You're my best friend“ mit dem billigen Lo-Fi-Keyboard und dem weichen Gesang von Caleb Benjamin (Tweak Bird) eher wie ein gut gemachter Witz. Ähnliches widerfährt der „Black Betty“-Version von Ram Jam, das den Drill Instructor vorgibt.

Sehr cool ist dagegen das punkifizierte „Attitude“ der Kinks, bei dem zusätzlich Clem Burke von Blondie in die Saiten greift. Selbiges gilt für „Art School“ von The Jam, das man mit einer zusätzlichen Portion Straßendreck aufgepimpt hat. Zu „Timothy Leary lives“ (Pop-O-Pies) darf man sich getrost ein LSD-Plättchen ins Bier packen, das wohl passend zur Melvins-Version von „In every dream home a heartache“ (Roxy Music) zu wirken beginnt. Wenn man sich dann wundert, warum Bryan Ferry plötzlich noch gruseliger als früher klingt, darf man innehalten. Es ist doch bloß Punk-Urgestein Jello Biafra, der einen hier in den Abgrund stürzt. Dort unten erwartet einen dann schon King Buzzy, der mit der John Waters-Nummer „Female trouble“ den Tom Waits-Blues gibt.

Puh, stellenweise gar nicht so einfach das Album - aber verdammt lässig und abwechslungsreich. Die Melvins versuchen dabei gar nicht erst den Originalen gerecht zu werden (was ihnen am besten mit Bowies „Station to station“ gelingt), sondern man darf ihnen einfach beim Spaßhaben zuhören. Muss man nicht haben - ist aber für den Fan keineswegs ein Fehler.



Mario Karl

Trackliste

1Warhead (Venom)4:40
2You’re My Best Friend (Queen)2:31
3Black Betty (Ram Jam)1:47
4Set It On Fire (The Scientists)2:36
5Station To Station (David Bowie)11:20
6Attitude (The Kinks)3:32
7Female Trouble (Divine a.k.a. John Waters)3:10
8Carpe Diem (The Fugs)3:05
9Timothy Leary Lives (Pop-O-Pies)2:04
10In Every Dream Home A Heartache (Roxy Music)9:04
11Romance (Tales of Terror)2:57
12Art School (The Jam)3:15
13Heathen Earth (Throbbing Gristle)4:03

Besetzung

King Buzzo (Gesang, Gitarre)
Jared Warren (Bass)
Dale Crover (Schlagzeug)
Coady Willis (Schlagzeug)
Trevor Dunn (Bass)
+ diverse Gäste
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger