Reviews
The Hutch
Info
Musikrichtung:
Rock, Post-Metal
VÖ: 19.04.2013 (Indie Recordings / Edel) Gesamtspielzeit: 71:50 Internet: http://www.steaknumbereight.com |
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich früher auf meinen Reisen nach England nachts durch Belgien gefahren bin. Die Autobahnen waren mit eigenartigem dunkelgelbem Licht erleuchtet, das ganze Land war nebelig und zur Krönung roch alles irgendwie auch noch nach Kuh…also eher nach dem, was nicht von ihr verwertet werden kann und daher der Allgemeinheit wieder preisgegeben wird. Ein idyllischer Teil Europas, der sich mir nie wirklich erschlossen hat.
Und genau von hier kommen Steak Number Eight…also folgt man dem Bandnamen, dann machen sich scheinbar selbst die Bewohner dieses kleinen Königreichs über ihr tierisches Image lustig, was!? ;-)
Von Idylle und Landleben ist aber nach dem Einlegen des dritten Albums The Hutch nichts, aber auch gar nichts zu spüren. Von der ersten Sekunde an bebt der im Albumtitel benannte Stall und kann nur mit Mühe und Not vor dem Zerbersten gerettet werden.
Mit einer ordentlichen Energie hauen einem die vier beinahe Franzosen (liegt das noch idyllischere Wevelgem haarscharf an der selbigen Grenze) das Heu um die Ohren, dass das Stall ausmisten eigentlich ein Selbstläufer werden sollte.
Wurde das im Jahr 2011 erschienene All Is Chaos, welches von Mario Goossens (Triggerfinger/ Black Box Revelation) produziert und von Matt Bayles (Isis, Mastodon) gemischt wurde, bereits frenetisch von der nationalen und internationalen Presse gefeiert, so wird auch dieses Mal wieder einiges los sein um die elf Filet`s, die sich auf The Hitch beschnüffeln lassen.
Was Zwischenzeitlich immer auch ein wenig nach Mastodon oder Baroness klingt, hat doch ein hohes Maß an Eigenständigkeit…mag es so manch einer den doch noch sehr jungen Musikern von Steak Number Eight eher nicht zutrauen. Vorbilder ja (da darf man auch gerne mal Bands wie Deftones, Neuroses oder Isis nennen), aber schlechte zweitklassige Kopien…auf gar keinen Fall!
Bebende und knirschende Gitarrenriffs, die dann in atmosphärische Klanglandschaften abdriften, lärmende post-metal Klänge verschmelzen mit cleanen Gitarren…das hinterlässt Unordnung auf dem Hof. Da ist es an Frontmann Brent Vanneste alles mit seinem Instrument zusammen zu halten.
Den Stallgeruch haben Steak Number Eight mit The Hitch nun endgültig abgelegt, aber das war nach der letzten Scheibe ja schon zu erwarten. Was mich ein wenig genervt hat, waren die teilweise etwas sehr langen Instrumentalpassagen. Etwas mehr Abwechslung hätte es ruhig sein dürfen.
Jens Helbing
Trackliste
1 | Cryogenius | 5:31 |
2 | Black Eyed | 4:31 |
3 | Photonic | 7:39 |
4 | Push/Pull | 6:22 |
5 | Pilgrimage of a Black Heart | 7:31 |
6 | Exile of Our Marrow | 5:57 |
7 | The Shrine | 6:52 |
8 | Slumber | 5:02 |
9 | Ashore | 4:07 |
10 | Rust | 8:43 |
11 | Tearwalker | 9:35 |
Besetzung
Joris Casier: Schlagzeug
Jesse Surmont: Bass
Cis Deman: Gitarre
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |