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OMD

English Electric

Info Musikrichtung: Synthie Pop VÖ: 05.04.2013 (BMG / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 43:04 Internet: http://www.omd.uk.com

OMD hatten unter dem etwas komplizierten Namen Orchestral Manoeuvres in the Dark zur Zeit der Synthie-Pop-Schwemme in der ersten Hälfte der 80er einige ganz fette Hits. Und schon wenn man nur die Tracklist durchliest, vermutet man, dass das Orchester an frühere Großtaten anknüpfen will. Nach Johanna von Orleans steht mit „Helen of Troy“ erneut eine legendäre historische Frauengestalt auf dem Programm. Und „Enola Gay“, der Name des Bombers, der die Hiroshima-Bombe abgeworfen hat, wird durch die Stadt „Dresden“, die mit einem der heftigsten Bombenhagel des zweiten Weltkriegs platt gemacht wurde, ersetzt. Und zumindest im ersten Fall sind die Nähen zum Refrain von „Jean of Arc“ kaum zu leugnen.

English Electricy ist nicht ohne Reiz, kann aber kaum an die alten Tage anknüpfen – und das nicht nur, weil etwas, das vor 30 Jahren innovativ war, heute niemanden mehr hinter Ofen hervor lockt.
Das Album ist erheblich oberflächlicher als die Klassiker. Wo früher experimentiert wurde, wo sphärische Klänge die Stafette aufnahmen, die vom Krautrock herübergereicht wurde, vermeidet man heute jedes Risiko und begnügt sich mit harmlosem Pop, der auf oft sehr schlicht programmierten Rhythmen daher kommt.

Manchmal tanzen ganz fröhliche Melodien durch den Raum, oder der Synthie Pop lässt sich beschwingt gehen. Das kann man ganz gut nebenher hören. Für das Reüssieren einer Legende ist English Electric aber mindestens zwei Klassen zu dünn.

Norbert von Fransecky