Reviews

Katherine Jenkins

Daydream

Info Musikrichtung: Popmusik VÖ: 15.3.2013 (Warner Music) Gesamtspielzeit: 60:10

Kiri Te Kanawa, Barbara Hendricks, alle haben es schon getan, aus dem ernsten Musikfach in die Welt der Unterhaltungsmusik hinein zu riechen.
Meistens gibt das auch interessante Einblicke und Eindrücke, wenn sich ausgebildete Stimmen über Titel aus Pop, Rock und Jazz hermachen.

Die 1980 in Wales geborene Mezzosopranistin trägt hierbei recht dick und oft honigsüß auf.
So treffen wir auf viel Dramatik im Ausdruck, und das gleich zu Beginn mit dem traditionellen Opener, auf stark orchestral geprägte Stücke mit einer satten Breitseite Streicher, auf stark Pop-orientiertes, zum Beispiel bei Can’t Slow Down.
Aber auch ‘Ausflüge‘ in das angestammte Fach klingen an, wie bei L'Alba Verra, oder den Folkbereich mit dem irischen Carrickfergus, das meines Erachtens jedoch in dieser Fassung viel von seiner ursprünglichen Kraft verloren hat, das ist doch ein wenig zu geschliffen und vielleicht zu schön?

Zweimal singt Katherine in ihrer walisischen Muttersprache, bei den Titeln acht und zwölf. Auch das unvermeidliche Ave Maria ist dabei, hier mit Kirchenorgelklängen und einem Chor dramatisch untermalt.
Dumpfe Streicherklänge und viele Chorstimmen geben Abigail's Son eine gewisse düstere Stimmung, sehr mystisch, und wenn die tiefen Trommelklänge noch dazu stoßen, wird die Atmosphäre noch unterstrichen, ein beeindruckender Titel!

Ein Duett bietet uns die CD mit Because We Believe mit Semino Rossi, der auch beim letzten Song mitwirkt. So wird diese im Kern sehr schön und kuschelig anzuhörende Platte mit einem auch breite Hörerschichten ansprechenden Popsong beendet.
Übrigens erinnert mich die Musik stark an einige Platten, die die neuseeländische Kollegin Hayley Westenra vorgelegt hat.

Wolfgang Giese