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Reviews

Petra

More Power to ya; 30th Anniversary Edition


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 03.07.2012 (1982)

(Star Song / EMI CMG / Gerth)

Gesamtspielzeit: 50:43

Internet:

http://www.classicpetra.com

Wer sich heute mit offenen Augen herumtreibt – gerade auch im Hard Rock- und vor allem Metal-Bereich, stößt immer wieder über Bands mit deutlich christlicher, oft missionarischer Ausrichtung. Vor 30 Jahren war das noch anders. Wenn es überhaupt christliche Bands gab, stolperten sie den gängigen Trends in der Regel um Jahre hinterher. Erst wenn sich ein Musikstil soweit etabliert hatte, dass er eigentlich schon wieder überholt war, erreichte er auch eine frommere Hörerschaft.

Petra war die Ausnahme von der Regel und neben der noch deutlich Blues-lastigeren Resurrection Band ein Act, den sich auch der Rocker gut anhören konnte, ohne der Band ein Art Solidaritätsbonus der guten Sache wegen geben zu müssen.

Die Texte von Petra sind ganz deutlich missionarisch und betrachten die Welt häufig als eine Art geistliches Schlachtfeld, auf dem um die Seelen der Menschen gekämpft werden muss. Hier sind die Amis Kinder ihrer Zeit, einer Zeit in der sie als Einzelkämpfer in einer eher anti-kirchlichen Szene zu agieren hatten. Das hat sich geändert. Heute sind viele christliche Acts eher Kommentatoren ihrer Welt. Sie betrachten diese zwar durch ihre christliche Brille, beschäftigen sich aber nicht ständig mit dem Glauben selbst.

Musikalisch hat More Power to ya den Test of Time nicht ganz ohne Abstriche überstanden. Da wo das Quintett beim traditionellen Hard Rock bleibt, klingt das Ganze manchmal etwas bieder. Der Gesang ist gelegentlich – insbesondere bei Balladen - etwas dünn. Und die Synthesizer-Effekte, die in den 80er einfach dazu gehörten, sind eh Geschmacksache.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die frommen Rocker mit dem knackigen „Stand up“, der verträumten Ballade „More Power to ya“, und dem schleppenden Blues Rocker „All over me“ sauber punkten können. Als Sahnehäubchen obenauf sitzt „Judas' Kiss“. Bei der atmosphärischen, wie die Hölle (äh, pardon – wie der Himmel, natürlich) groovenden Nummer weiß auch das Synthesizer-Solo ohne jedes Problem zu begeistern.
Die Jubiläumsausgabe kommt mit drei Bonustracks, Live-Versionen von Albumtracks. Die Auswahl ist Klasse. Es werden nur Album-Highlights präsentiert in Versionen, die noch mal deutlich knackiger sind, als die Studio-Versionen.

Leider wurde auf Liner-Notes verzichtet. Außer dem schicken Artwork mit dem Raumschiff in Gitarrenform, das an die Boston-Alben erinnert, enthält das Booklet lediglich die Lyrics, ein paar Credits und Werbung für drei weitere Petra-Veröffentlichungen. (Über die 25th Anniversary Edition von This means War erfahrt Ihr in unserer nächsten Ausgabe alles Nötige.)



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Stand up 3:35
2Second Wind 4:36
3More Power to ya 3:40
4Judas' Kiss 4:44
5Rose colored stained Glass Windows 4:20
6Run for the Prize 4:32
7All over me 5:53
8Let everything that hath Breath 4:24
9Road to Zion 4:01
10Disciple 3:32
11Stand up (live) 1:58
12Judas' Kiss (live) 2:47
13More Power to ya (live) 2:40

Besetzung

Greg X. Volz (Lead Voc)
Bob Hartmann (Git)
Mark Kelly (B, Voc, Ad. Lead Voc <10>)
Louie Weaver (Dr)
John Stick (Keys, Voc, Synth)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger