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Live at Rockpalast 1982 (DVD)
Info
Musikrichtung:
Creole Rock Show Band
VÖ: 31.08.2012 (1982) (WDR / MiG / Intergroove) Gesamtspielzeit: 241:00 Internet: http://www.kidcreole.com |
Nicht jedes Album von Kid Creole & the Coconuts ist eine Offenbarung, aber 1982, als der WDR sie in Köln und Essen aufzeichnete, waren sie auf der Höhe ihrer Karriere und es gibt kaum eine Band, die ihnen in dieser Form das Wasser reichen kann.
Wir sehen zwei Konzerte – zum einen natürlich den großartigen Rocknacht-Auftritt in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober; zum anderen ein Club-Konzert in der kölner Satory Halle ein knappes halbes Jahr zuvor.
Die Musiker sind gekleidet wie Kolonialoffiziere. Die Bühne ist mit Pflanzen und ähnlichem im karibisch-afrikanischen Stil dekoriert. Kid Creole wirkt wie ein den Dreharbeiten zu Casablanca entsprungener Macho-Gangster. Und die Coconuts sind eine mehr oder weniger bekleidete Augenweide. Mit anderen Worten: It’s SHOW-Time.
Und in der Dekoration wird nicht nur ein fiebriger Mix aus Funk, Soul, Rock, Reggae, karibischen Klängen und Swing präsentiert, der allen Musikern reichlich Gelegenheit bietet ihr Können an den Instrumenten zu beweisen. Ausnahmslos alle Beteiligten spielen ihre Rolle mimisch und gestisch überzeugend, mal cool, mal gewinnend, mal verschmitzt und immer mehr verschwitzt.
Die Hauptrolle hat – natürlich - August Darnell aka Kid Creole. Was das mimische Agieren anbelangt stielt ihm sein Sidekick Andy Hernandez aka Coati Mundi aber immer wieder die Show. Wie ein Springteufel hetzt er über die Bühne; macht sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Affen, zum Narren, zum Clown; traktiert dabei das Vibraphon, die Flöte oder Percussioninstrumente; kokettiert mit einer bewusst zur Schau gestellten Hässlichkeit. Und immer wieder wird er zum Sparrings-Partner des Chefs, wenn der z.B. aus seinem kleinen schwarzen Buch angeberisch die Namen aller dort notierten (weiblichen) Telefonnummern verliest.
Und dann sind da ja auch noch die Coconuts, die nicht umsonst Teil des Bandnamens sind. Sie sind viel mehr als nur knackige Kleiderständer, die während des Konzertes permanent die Kostüme wechseln. Immer wieder werden die drei Damen zu den Frontkämpfern der Band. Dann haben Kid Creole und Coata Mundi Pause, werden zu Statisten, die sich im Glanze der Grazien sonnen dürfen.
Selten habe ich einen Live-Mitschnitt in der Hand gehabt, der musikalisch so überzeugend war und von der Video-Version dennoch noch einmal massiv getoppt wird.
Genial!!!
Trackliste
1 Intro (3:29)
2 Turkey Trot (4:21)
3 Going Places (6:22)
4 I’m a wonderful Thing, Baby (6:16)
5 Mr. Softie (3:09)
6 Loving you made a Fool out of me (4:45)
7 Ain’t you heard the News (5:37)
8 Don’t take my Coconuts (2:57)
9 Annie I’m not your Daddy (8:30)
10 No Fish today (6:14)
11 Que pasa (8:17)
12 Table Manners (12:22)
13 Dear Addy (4:06)
14 Stool Pigeon (11:11)
15 Gina Gina (8:00)
16 Imitation (5:05)
17 Maladie d’Amour (15:40)
CD 2: Satory Halle, Köln, 3. Juni 1982
1 Adnaloy (4:03)
2 You had no Intention (7:18)
3 Gina Gina (6:24)
4 Mr. Softie (3:36)
5 With a Girl like Mimi (5:14)
6 Turkey Trot (5:58)
7 Que pasa (8:11)
8 Schweinerei (4:56)
9 Any Time is Party Time (3:26)
10 Table Manners (14:45)
11 I’m a wonderful Thing, Baby (7:04)
12 Ain’t you heard the News (5:15)
13 In the Jungle (12:23)
14 Don’t take my Coconuts (3:00)
15 Stool Pigeon (11:27)
16 Latin Music (3:!5)
17 I am (11:39)
Besetzung
Adriana Kaegi (Voc)
Cheryl Poirier (Voc)
Taryn Hagey (Voc)
Andy Hernandez aka Coati Mundi (Vibraphon, Flöte, Voc)
Mark Mazur (Git)
Miss Carol Colman (B)
Peter Schott (Keys)
Al Mack (Dr)
Bongo Eddie (Perc)
Ken Fradley (Trompete)
Lee Robertson (Posaune)
Charles Lagonc (Sax
Alan Ross (Sax
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |