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La Contadina
Info
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 1.2.2013 (Glossa Music / Note 1 / CD / 1998 / Best. Nr. GCD 922511) Gesamtspielzeit: 70:28 |
PAUSENFÜLLER
Dass Attilio Cremonesi ein besonderes Händchen dafür hat, neapolitanische Opernintermezzi des 18. Jahrhunderts zu höchst unterhaltsamen musikalischen Perlen aufzupolieren, weiß man spätestens seit seiner „La Serva Padrona“-Einspielung (vgl. MAS-Review). Insofern ist es zu begrüßen, dass das Label Glossa nun auch eine ältere Aufnahme dieser Art wiederveröffentlicht, nämlich die erstmals 2002 bei hamonia mundi erschienene Produktion von Johann Adolph Hasses „La Contadina“. Es handelt sich um ein frühes Werk des Komponisten, das dieser als Zwischenaktmusik für eine Opernaufführung in Neapel schuf. Solche Intermezzi waren eine Art Pausenunterhaltung mit derb-volkstümlichem Charakter und launigem Inhalt. Hasse traf den dazu notwenidgen Ton überaus erfolgreich und seine „La Contadina“, die mit zwei Singstimmen auskommt, trat einen veritablen Siegeszug durch halb Europa an.
Kein Wunder, kommt die Musik doch heiter, keck und schmiegsam daher. Die kurzen Arien, vor allem aber die frechen Duette sind effektvoll, jedoch nicht überladen und stellen ein gutes Beispiel für die damals in Mode kommende Vereinfachung des musikalischen Materials dar, die eben nicht mit handwerklicher Schlichtheit einherging.
Cremonesi präsentiert die Musik angemessen frisch und leicht, sein Ensembel Arcadia musiziert eher höhenbetont. Graciela Oddone als bauernschlaue Magd und Lorenzo Regazzo als reicher Tölpel haben hörbar Freude an ihren Rollen und lassen das komische Element nicht zu kurz kommen. Indes nehmen die Rezitative relativ breiten Raum ein, was den heutigen Hörer ein wenig unbefriedigt zurück lässt. Dafür gibt es im Anschluss noch ein Concerto g-moll von Michele Mascitti (1664-1760) als Zugabe, das die Errungenschaften der neapolitanischen Schule auf dme Gebiet der reinen Instrumentalmusik noch einmal beispielhaft vor Ohren führt.
Sven Kerkhoff
Trackliste
La Contadina
Intermezzi in musica (Naples, 1728)
Michele Mascitti (1664-1760)
Concerto op. 7 nº 3 a sei stromenti (1727. G major)
Besetzung
Lorenzo Regazzo: Bassbariton
Ensemble Arcadia
Attilio Cremonesi: Ltg.
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |