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Between these lines
Info
Musikrichtung:
Country / Real Country
VÖ: 20.07.2004 (D-Records) Gesamtspielzeit: 53:24 Internet: http://www.jamierichardsband.com |
Aufgepasst - endlich es ist soweit: Jamie Richards beehrt uns nach seinem überragenden 2001er Debüt-Album No Regrets jetzt mit einem brandneuen Album. Wiederum beim legendären texanischen Label D-Records erschienen, lässt einem auch Jamies zweites Album keine andere Wahl als in Jubelarien auszubrechen. Begeisternden Real Country vom allerfeinsten, den uns der hervorragende Sänger und Songschreiber hier auf die Ohren gibt.
Wenn man der Meinung war, dass die Qualität des Debüt-Albums nur schwer zu überbieten ist, dann muss man jetzt feststellen, dass Jamie Richards gerade dies in überragender Weise gelungen ist. Und wenn selbst ein "Altmeister" des Genres, Mr. George Jones, diesen Künstler in den höchsten Tönen lobt, dann muss ja etwas an der These dran sein, dass man es hier mit dem kommenden Superstar der traditionellen Real Country Musik zu tun hat.
Schon der Blick auf die Titelliste mit insgesamt 15 Songs lässt große Freude aufkommen, dass es sich dabei aber auch noch um absolut gleichwertige und hochklassige Titel handelt, ist wirklich nicht alltäglich. Da kommt natürlich die große Qualität Jamie's als Songwriter zur Wirkung, denn bei fast allen Titeln war er auch maßgeblich am Schreiben beteiligt. Kein Wunder also, dass bei der Produktion von Anfang bis Ende deutlich spürbar ist, dass hier jemand mit vollem Herzblut bei der Sache ist und voller Überzeugung seine Vorstellung von Country Musik umgesetzt hat.
Das Album hat sich wiederum die texanische Pure Country Musik zum Leitfaden genommen und macht dabei insgesamt einen sehr runden, geschlossenen Eindruck. Jamie Richards - das bedeutet ehrliche Real Country Musik mit lebensnahen Texten, die kompromisslos nicht die Spur von kommerziellem Country Sound aufkommen lässt und dem oft überproduzierten Kram aus Nashville eine klare Abfuhr erteilt. Toll, dass sich ein Künstler so hartnäckig dem Mainstream entgegenstemmt, sich nicht verbiegen lässt und mit seiner Musik bewusst den damit wohl steinigeren Weg einschlägt.
Auch seinem Label D-Records muss man ein großes Lob dafür aussprechen, dass sie Jamie Richards dabei die volle Rückendeckung geben um sich musikalisch entsprechend weiterentwickeln zu können.
Dabei klingen die Songs aber trotzdem allesamt herrlich frisch, knackig und zeitgemäß, es geht also auch ohne Country-Pop. Man lässt den countrytypischen Instrumenten wie Steel Guitar, Fiddle, Mandoline oder Dobro freien Lauf, sie werden von E-Gitarren, Bass und Drums dabei nicht in den Hintergrund gedrängt sondern das Ganze verschmilzt zu einem Sound, der unheimlich erfrischenden, bodenständigen Texas Country hervorbringt.
Von der beeindruckenden Gesangsstimme des Jamie Richards wird man auch hier wieder voll überzeugt. Seine warme, sympathische Bariton-Stimme, die auch den richtigen Kick für die Country Musik mitbringt, geht unheimlich einschmeichelnd ins Ohr. Klasse, wie intensiv und authentisch er seine Songs interpretiert, wie viel Gefühl und Ausdruck er in seinen Gesang legt. Egal ob emotionale Balladen, knackige Midtempo-Songs, muntere Honky-Tonker oder auch flotten Western-Swing, er beherrscht alle Varianten mit Leichtigkeit und es ist ein wahrer Genuss diesem Sänger zuzuhören.
Bei der Fülle von starken Titeln kann man wirklich nicht auf alle einzeln eingehen, aber ein paar Anspieltipps dürfen natürlich nicht fehlen.
Der Einstiegssong "They've never been to Texas" stimmt perfekt auf die CD ein. Ungebremster Real Country Honky-Tonker mit viel beschwingter Fiddle, wimmernder Steel Guitar und Honky Tonk-Piano, der unheimlich in die Beine geht. Hier verpasst Jamie den Mainstream-Produzenten aus Nashville eine Breitseite, welche die Pure Country Musik schon abgeschrieben haben. Um zu erleben wie lebendig die echte Country Musik ist, sollten sie doch mal nach Texas kommen...
"Every Single Day" kommt traumhaft locker und unbeschwert 'rüber. Ein wunderbarer, eingängiger Melodieverlauf wird mit satten Akustikgitarren und fantastischen Steel Guitar-Passagen herrlich instrumentiert, so klingt Country Made in Texas. "Wasted" geht dann dermaßen schwungvoll und temperamentvoll über die Bühne, dass kein Auge mehr trocken bleibt und unweigerlich gute Laune aufkommt. Wer knackigen Western Swing mag, der sollte sich unbedingt mal den starken Titelsong "Between these lines" zu Gemüte führen.
Aber auch grandiose, herzerweichend schöne und überaus melodische Balladen finden sich zahlreich auf diesem Album. So gehen z.B. "Last call", "Love you back to Texas", das ruhig-verträumte "Back in Oklahoma" mit wunderbaren Mandolinen- und Dobroklängen oder besonders auch "What I wouldn't give" mit seinem wunderbaren Harmoniegesang und traurig wimmernder Steel Guitar so richtig schön tief unter die Haut. Das ist Pure Country der Extraklasse, absolut perfekt!
Fazit:
Wer dieses Album nicht in seiner Sammlung hat, bei dem klafft eine riesige Lücke - ein echtes Highlight unter den diesjährigen Veröffentlichungen. Zeitgemäße Real Country Musik aus Texas in bestechend guter Qualität, die gesamte Produktion überzeugt auf der ganzen Linie und damit sollte Jamie Richards einen weiteren, gewaltigen Schritt in Richtung Superstar der puren Country Musik getan haben. Er lässt hier selbst große Namen aus Nashville blass neben sich aussehen. Diesem talentierten Sänger und Songschreiber wäre es zumindest sehr zu wünschen, mit seiner zeitlos schönen, ehrlichen und bodenständigen Musik den verdienten Erfolg einzufahren und damit den Mut zur "echten", popfreien Country Musik zu belohnen.
Kaufen, kaufen, kaufen !!!
GeraldH
Trackliste
1 | They've never been to Texas | 3:18 |
2 | Every single day | 3:06 |
3 | Wasted | 3:02 |
4 | Someday | 3:42 |
5 | Last call | 4:14 |
6 | Between these lines | 4:06 |
7 | Love you back to Texas | 3:36 |
8 | The devil in me | 3:02 |
9 | What I wouldn't give | 3:34 |
10 | Tough | 4:10 |
11 | Back in Oklahoma | 4:01 |
12 | So did I | 3:17 |
13 | Under the influence | 4:05 |
14 | Last time `til the next time | 2:43 |
15 | Window up above | 3:28 |
Besetzung
Fiddle, Mandolin, Gut-string Guitar, Background vocals - Bobby Flores
Bass Guitar - Al Quaid
Piano & Organ - Ronnie Huckaby
Steel Guitar, Electric Guitar, Baritone Guitar, Dobro, Acoustic Guitar - Tommy Detamore
Accordion - Joel Guzman
Acoustic Guitar & Background Vocals - Walt Wilkins, Jamie Richards
Producer: Walt Wilkins, Tommy Detamore
Executive Producer: Wes Daily
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |