Reviews
Ground up (CD & DVD)
Info
Musikrichtung:
Jazz / Rock
VÖ: 26.10.2012 (Art of Groove / Mig / Intergroove) Gesamtspielzeit: 54:59 Internet: http://www.snarkypuppy.com |
Im Dezember 2011 ist in Brookyln etwas Ungewöhnliches geschehen. „Das Verrückteste, das wir je getan haben,“ so Michael League in den Linernotes. Innerhalb von drei Tagen wurde ein leer stehendes Warenhaus in ein Studio verwandelt. Alles was auf der CD zu hören und der DVD zu sehen ist – abzüglich der Wände und des Bodens – wurde von der Band und der Crew herangeschleppt. In den folgenden drei Tagen wurden sechs Sets vor über 200 Freunden und Musikern gespielt. Am siebten Tag war der Spuk zu Ende und alles wurde wieder abgebaut, eingepackt und abtransportiert. „Es war der halbe Wahnsinn,“ erinnert sich League „und absolut fantastisch dabei gewesen zu sein.“
Herausgekommen ist eine herrliche Scheibe, die zwischen Jazz, Rock, Swing, Soul und Funk pendelt. Sicherlich auch eine Folge davon, dass Snarky Puppy keine feste Band sind, sondern eher ein Freundeskreis von mehr als 25 Musikern, die in immer wieder anderen Konstellationen miteinander spielen und die Erfahrungen, die sie in ihren unterschiedlichen sonstigen Betätigungsfeldern machen, mit einbringen.
Man höre sich nur die Unterschiede des zwar kraftvollen, aber oft bis zum Mediativen hin ruhigen Opener „Thing of Gold“, den hart rockenden Parts des von den E-Gitarren geprägten „Minjor“ und dem an Mezzoforte erinnernden Bar Jazz „Like a Light“ an.
So rufen Snarky Puppy im Laufe des Albums immer wieder andere Bilder vor das innere Auge. Das gilt sowohl für die diversen atmosphärischen Farben, die sie gekonnt auftragen, als auch für das Bild der Formation, die man sich zur Musik vorstellt. Das reicht vom Jazz Trio in einer Nacht-Bar, über die Rock-Band bis hin zur Big Band.
Im Mittelpunkt stehen dabei fast zwangsläufig immer andere Instrumente. Mal dominieren fette Bläsersätze, dann die Gitarristen. Dann gibt ein Saxophon-Solo, wie es Mel Collins nicht besser hinlegen könnte, ein Piano, oder auch eine gedeckelte Trompete. Auch vor prominent gesetzten Synthesizern schreckt die Band nicht zurück.
Feine Scheibe mit überragendem Crossover Potenzial. Nur notorische Scheuklappenträger dürften bei Ground up den Grund unter den Füßen verlieren.
Trackliste
1 | Thing of Gold | 6:25 |
2 | Bent Nails | 5:02 |
3 | Minjor | 5:25 |
4 | Binky | 9:38 |
5 | Mr. Montauk | 5:53 |
6 | Like a Light | 4:48 |
7 | Young Stuff | 9:02 |
8 | Quarter Master | 8:45 |
Besetzung
Shaun Martin (Keys)
Bill Laurance (Keys)
Cory Henry (Keys)
Justin Stanton (Keys, Trompete)
Robert Searight (Dr)
Bob Lanzetti (Git)
Mark Lettieri (Git)
Chris McQueen (Git)
Keita Ogawa (Perc)
Marcelo Woloski (Perc)
Nate Werth (Perc)
Mike Maher (Trompete, Flügelhorn)
Jay Jennings (Trompete, Flügelhorn)
Chris Bullock (Sax)
Andy Hunter (Posaune)
Zach Brock (Violine)
Eylem Basaldi (Violine)
Maria Im (Violine)
Roni Gan (Viola)
Jody Redhage (Cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |