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Crushead

Can you handle this?

Info Musikrichtung: Nu Rock VÖ: 01.03.2004 (Gerth) Gesamtspielzeit: 46:36 Internet: http://www.crushead.com

Das Christenquintett aus der Nähe von Benz-Town macht mächtig einen auf dicke Hose. Der Vorgänger war teilweise aggressiver, deutlich vom NuMetal geprägt. Dem Crossover von harten Gitarren und geshoutetem Sprechgesang bleibt man verbunden, die Metalkante lässt man aber häufiger in der Kiste. Insgesamt macht das die Mischung aber um keinen Deut weniger kraftvoll.

Crushead wissen offenbar auch, dass Stillstand den Tod bedeutet. Die Ballade “Still“ kommt mit den Emotionen zwar noch nicht ganz über den Deich. Und auch der bei “Cuts like a Knife“ gemachte Versuch auf atmosphärische Dramatik zu bauen geht noch weitgehend in die Hose, könnte aber durchaus ein zukunftsweisender Versuch sein, sich stilistisch weiter zu entwickeln.

Auch wenn es daneben reine Liebeslieder gibt (“Picture in my Mind“) und die Band sich ironisch mit der Rolle als "Rockstar" auseinandersetzt (“Better than me“) geht es in den Texten überwiegend explizit christlich zur Sache. Auf platte Missionierung wird aber glücklicherweise verzichtet. Stattdessen wird die eigene christliche Existenz kritisch reflektiert. Zweifel (“Doubt“), die eigene Inkonsequenz (“Your own Prison“) und Fehlerhaftigkeit (”Cuts like a Knife”) werden thematisiert. Politische Anklänge bleiben da (“Behind the Curtain“), verlieren aber im Vergleich zum Vorgänger-Album an Gewicht. Am Ende steht - So gehört es sich auch - ein Stück, das ein klares Vertrauensvotum zu dem abgibt, der diese Welt in Händen hält.

Mit ihrer dritten Scheibe halten Crushead ihren Anspruch einer der derzeit wichtigsten Truppen in der deutschen christlichen Szene zu sein, souverän aufrecht. Ich hoffe, man sieht sie beim Kirchentag in Hannover.

Norbert von Fransecky