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Reviews

Stevie Ray Vaughan and Double Trouble

Texas Flood (30th Anniversary Edition)


Info

Musikrichtung: Blues-Rock

VÖ: 25.01.2013

(Legacy / Sony Music)

Gesamtspielzeit: 104:30

Internet:

http://www.srvdoubletrouble.com

Es ist mal wieder Jubiläumszeit. Eine Tatsache, die in den letzten Jahren liebend gerne von den Plattenfirmen genutzt wird, um alten Krempel runderneuert auf den Markt zu werfen. Aber wollen wir nicht zu hämisch sein. Denn nicht selten haben diese Re-Releases Hand und Fuß. Dieses Mal ist der 1990 viel zu jung verstorbene Stevie Ray Vaughan an der Reihe.

Vor drei Jahrzehnten erblickte sein Debüt Texas flood das Licht der Welt und brachte ein längst verstaubt geglaubtes Genre wieder zurück in die Popwelt (so wirkt es zumindest im Rückspiegel betrachtet): den Blues-Rock. Musikalisch nicht wirklich neu, aber mit ganz eigenem Charme, nahm er die Vorlagen der Altvorderen des Blues, kombinierte diese mit der Herangehensweise eines Jimi Hendrix und seinem eigenen wahnsinnigen Drive. Dass er mit Tommy Shannon (Bass) und Chris „Whipper“ Layton (Schlagzeug) eine verdammt tighte Rhythmusmaschine hinter sich hatte, war dabei nur von Vorteil.

Und so zieht der Saitenhexer einen gleich mit den ersten feurigen Licks von „Love struck baby“ in seinen Bann. Auf dem Fuße folgt mit „Pride any joy“ sein extrem lässiger Signature-Song. Mit „Testify“ und vor allem dem passend betitelten „Rude mood“ zeigt Stevie Ray Vaughan wo der Gitarrenhammer hängt. Vor allem letztes ist ein richtiges Paradestück. Es steckte aber auch sehr viel Gefühl in dem Mann, was er mit dem schönen, seiner Frau gewidmeten „Lenny“ beweist. Wie im Blues-Metier üblich (und auch heute noch von Leuten wie Joe Bonamassa praktiziert), wird auch hier mit viel Hingabe bereits bestehendes Liedgut neu interpretiert. Vor allem das von Larry Davis stammende, ziemlich entspannte „Texas flood“ machte der Gitarrist zu Eigen.

Wie man es auch dreht und wendet: Texas flood war ein Voltreffer. Dieser Jubiläumsausgabe spendierte man mit einer aus diesen Aufnahmesessions stammenden Alternativversion von „Tin Pan Alley“ (aka roughest place in town)“ einen Bonustrack und eine zweite CD mit einem Livekonzert aus dem Veröffentlichungsjahr. Eine Stunde lang hämmerten Stevie Ray Vaughan and Double Trouble im Oktober 1983 damals auf Philadelphia ein. Neben einigen Songs von Texas flood gibt es auch zwei großartige Hendrix-Coverversionen zu hören („Voodoo chile“ und „Little wing“).

Diese CD ist das dann auch das wahre Highlight der Veröffentlichung. Nicht nur die Spiellaune, sondern auch der Sound ist für ein Radiokonzert exzellent. Eine feine Abrundung für ein feines Album eben.



Mario Karl

Trackliste

CD1 - Original-Album:
1. Love strucke baby (2:23)
2. Pride and joy (3:40)
3. Texas flood (5:21)
4. Tell me (2:48)
5. Testify (3:22)
6. Rude mood (4:40)
7. Mary had a little lamb (2:47)
8. Dirty pool (5:02)
9. I'm cryin' (3:47)
10. Lenny (5:02)
11. Tin Pan Alley (aka Roughest place in town) (7:37)

CD2 - Live at Ripley's Music Hall 1983
1. Testify (4:14)
2. So excited (4:17)
3. Voodoo Child (Slight return) (7:44)
4. Pride and joy (4:57)
5. Texas flood (10:00)
6. Love struck baby (3:08)
7. Mary had a little lamb (2:59)
8. Tin Pan Alley (aka Roughest place in town) (8:14)
9. Little wing / Third stone from the sun (12:28)

Besetzung

Stevie Ray Vaughan (Gitarre, Gesang)
Tommy Shannon (Bass)
Chris „Whipper“ Layton (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger