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Kee Marcello's K2

Melon Demon divine

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 17.06.2004 (Frontiers / Soulfood9 Gesamtspielzeit: 65:33

Die schwedischen Hard Rock Chartbreaker Europe sind die tiefste Kerbe, die der singende Gitarrist und Keyboarder Kee Marcello bislang in seinen Colt ritzen konnte. Als Name-Dropping taugen die hymnischen Mainstream Rocker mit Pop- und gelegentlichem Schmuse-Appeal allerdings kaum. Denn mit seiner Band K2 geht Marcello erheblich erwachsener zu Werke.

Nach einem kurzen Intro geht es gleich mit einer melodischen, düster schleppenden Hard Rock-Nummer los. Der Refrain hat zwar einen hohen Wiedererkennungswert, aber nichts mit der guten Laune-Mucke von Europe zu tun. Eine ähnlichen Effekt zeigt “Blood“. Zwar gehörten auch bei Europe Balladen zum guten Ton. Die waren dann aber oft doch etwas süßlich überzuckert. Auch “Blood“ zeigt viel Gefühl, aber das wird mit einer fantastisch perlenden Gitarre erzeugt. Das ist vielleicht nicht so plakativ und massenkompatibel, aber erheblich magenfreundlicher.

Wo die Vorbilder von Marcello bei dem K2-Debut eher liegen offenbart er bei den beiden Bonus-Tracks, die beide - mit einer Besinnungspause von einer Minute - im 14. Track abgelegt wurde. Da gibt es die Instrumentalversion von “Raptor“. Led Zeppelin lassen schwerstens grüßen. Und die Frage “Can I be the 1“ kann man auch so verstehen, dass sich Marcello fragt, ob er mit Stevie Ray Vaughn gleich ziehen kann.

Wenn man den Rest der CD zu Rate zieht, kann man diese Frage mit „vielleicht“ beantworten. Denn aus Richtung Europe gesehen, hat Marcello mit K2 einen beeindruckenden Schritt in diese Richtung getan. Angekommen ist er aber noch nicht ganz. Aber versuchen tut er’s immer wieder. Zurzeit steht er ziemlich genau auf der Hälfte des Weges. “Evil Ways“ geht ein wenig in Richtung “Rock’n’Roll“ der Zeppeline und das kraftvoll ruhige “Tattoo for Patto“ wäre ein Glanzlicht auf einer Mr. Big-Scheibe, die ja auch gerne in der Led Z.-Nachfolge gesehen werden.

Norbert von Fransecky