Reviews
Isle Of Magic
Info
Musikrichtung:
VoodooJazz
VÖ: 1.3.2013 (Agogo Records/ Indigo) Gesamtspielzeit: 48:55 Internet: http://www.mopmop.com |
Dass da einer guten Geschmack insbesondere in Sachen Jazz hat, beweist Ober-MopMopper Andrea Benini von der deutsch-italienischen Truppe MopMop. Wer sich nach einem Titel des frühen R&B-Sängers Louis Jordan and His Tympany Five benennt, kann nicht verkehrt sein. Das in Berlin ansässige Projekt brilliert mit einer von afrikanischer Perkussion durchwirkten, hypnotischen Musik, die man vielleicht am ehesten als Voodoo-Jazz bezeichnen kann. In den endlosen Grooves,
fantastisch versetzt mit Marimba, Hang, Vibraphon und einem Sänger, der magische Geschichten erzählt, klingen die Miles Davis-Alben der 70er mit ihren funk-infizierten Rhythmusteppichen genauso an wie Ju Ju Music, die Karibik oder Clubtracks. Am ehesten erinnert "Isle Of Magic” an Tony Scotts ähnlich wirkendes Album “African Bird”. Nicht von ungefähr ist in beiden eine Klarinette dabei und schwebt über die dichte Perkussion. In „Run Around“ wird man aber auch an die Rhythmik von Can erinnert und Posaunist Fred Wesley treibt es dabei in Richtung Funk. Ab dem neunten Titel wird das Album düsterer: Wir hören eine Feedbackgitarre zu dumpfen Trommeln. Die polyrhythmische Komplexität bleibt dennoch vorhanden. Doch im Weiteren klingt es technischer, nach programmierten Beats, härter, aber ausgewogen gegenüber der Perkussion. Stücke entwickeln sich weniger, sind rhythmisches Rohmaterial im Sinne von Bonustracks.
Andrea Benini ist für seine Mixe bekannt, die zwischen Soul, Funk und Jazz schillern. Damit gelang ihm es, gar auf den Soundtrack von Woody Allens Film „To Rome With Love“ zu kommen. "Isle Of Magic” ist wirklich magisch und erinnert an die Zeit, als schwarze, afrikanische Jazzmusiker im Kaftan und mit viel afrikanischer Perkussion auftraten. Creator Benini had a Masterplan und gebar dieses musikalische Meisterwerk.
Hans-Jürgen Lenhart
Trackliste
1 | Jua Kiss |
2 | Let I Go |
3 | Kamakumba |
4 | Heritage |
5 | Phantom Of The Panther |
6 | Run Around |
7 | The Golden Bamboo |
8 | Loa Chant |
9 | Black Ivory |
10 | Damballah |
11 | Mojomamy |
12 | Afro Jojo Part 1 |
13 | Afro Jojo Part 2 |
Besetzung
Alex Trebo, p, ep, clav, moog
Pasquale Mirra, vibraphone, marimba
Guglielmo Pagnozzi, cl, fl
Salvatore Lauriola, eb
lorenzo Ternelli, eb
Danilo Mineo, perc
Guests: Fred Wesley, tb
Anthony Joseph, Sara Sayed, voc
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |