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Mario Siegesmund

Blaupause

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter VÖ: 2011 Alone at Home Recordings (Eigenvertrieb) Gesamtspielzeit: 20:42 Internet: http://www.mario-siegesmund.de http://www.myspace.com/mariosiegesmund http://www.facebook.com/mariosiegesmund http://www.twitter.com/MarioSiegesmund http://www.soundcloud.com/mario-siegesmund

Seit über fünf Jahren fristet das Album Himmel und Erde von Mario Siegesmund ein einsames Dasein in meinem CD-Regal, denn außer der Vorgänger-EP Nicht echt hatte es bislang wenig direkte deutschsprachige Nachbarn. Die Tatsache, dass dieses Album immerhin einsortiert wurde und nicht auf dem großen Stapel mit den CDs landete, die auf musikansich.de zwar besprochen, danach aber nie wieder angehört wurden, zeigt aber wohl, dass es sich lohnt, sich intensiver mit Mario Siegesmund zu beschäftigen, denn er kann es durchaus mit den Poisels, Prosas und Bendzkos dieser Zeit aufnehmen.

Neulich stieß ich wieder auf Himmel und Erde im CD-Regal und war neugierig, was wohl mittlerweile Mario Siegesmund in der Zwischenzeit getrieben hat bzw. ob er noch musikalisch aktiv ist. Und erfreulicherweise ist er dies und plant für dieses Jahr sein zweites, großes Album, welches Weiche Zeiten heißen wird und seiner Aussage nach zumindest noch vor der Fertigstellung des Berliner Flughafens erscheinen soll... Dies mag eine sehr vage zeitliche Zusage sein, aber man kann wohl zuversichtlich sein, Weiche Zeiten noch im Laufe diesen Jahres hören zu können.

Seit Himmel und Erde war Mario Siegesmund aber auch nicht ganz untätig: Seit 2010 ist This Life This Time erhältlich, ein kleines englischsprachiges Nebenprojekt, das sich zusammen mit einigen Musikern in Amerika und Kanada entwickelt hat, unter dem Titel Leben in der Glosse präsentiert er live und auf CD Satiren, Kurzprosa und Gedichte, und seit 2011 gibt es mit Blaupause eine weitere interessante, wenn auch nur kurze musikalische Zwischenmeldung. Der Name mag zunächst andeuten, dass es sich hier um eine Kopie seines bisherigen Schaffens handelt, doch dem ist definitiv nicht so: der Name Blaupause verweist hier nicht auf Kopien oder aufs Blaumachen, sondern auf den Blues - und es macht großen Spaß, hier die Verschmelzung von Liedermachermusik à la Mario Siegesmund mit dem Blues zu hören.

Mit 20 Minuten Spielzeit ist Blaupause zwar nur ein kleiner Happen, aber doch lohnend für jemanden, der mehr Wert auf Qualität als auf Quantität legt. Die Beginn mit "Was soll werden" liefert einen guten und durchaus radiotauglichen Einstieg in ein schönes Kurzalbum, auf das Siegesmund eine Handvoll guter Blues-Ideen gepackt hat. Ein Reinhören auf der Homepage lohnt sich, der Download auch, ein CD-Kauf aber aufgrund der dürftigen Ausstattung nur bedingt.

Als Vorbote des neuen Albums gibt es übrigens auch schon eine Promo-CD mit dem Titel Vorzeichen, welches mit seinen vier Stücken wieder bluesfrei an das erste Album angeknüpft und eine große Vorfreude auf Weiche Zeiten weckt. Man darf gespannt sein und sich den Namen Siegesmund merken!

Jürgen Weber