Reviews
Frontier free for all
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 08.04.2003 (Persimmon Records) |
Bereits seit dreizehn Jahren tourt diese Formation quer durch die USA und absolviert 200 bis 250 Auftritte im Jahr. Höchste Zeit also, dass sie nun endlich ein Major-Label gefunden haben, bei dem jetzt ihr brandneues Album Frontier free for all erschienen ist.
Die Musik von Wild Horses lässt sich als sehr modernen, energiegeladenen Country beschreiben, bei dem der starke rockige Einfluss unüberhörbar ist. Ihre Musik klingt frech und unbeschwert und sorgt für frischen Wind unter den oft etwas eingefahren wirkenden Nashville-Produktionen.
Das wird schon beim ersten Song "You gotta ride" eindrucksvoll dargelegt. Dynamischer Power Country, getrieben von druckvollen Drums und satten E-Gitarrenriffs, mit fetzigen Fiddleparts unterlegt und von Leadsängerin Angela Rae mit beeindruckend viel Power in der Stimme dargeboten. Auch der zweite Song "Cool kind of love" schaltet keinen Gang zurück sondern kommt genauso energiegeladen, frisch und modern daher. Countrypuristen werden eher abwinken, aber Fans moderner New Country Musik kommen hier voll auf ihre Kosten, dieser Song erinnert stellenweise an beste Little Texas Zeiten und auch hier dominieren rockige E-Gitarren und Slide-Guitar das Klangbild.
Dagegen wirkt der Titel "Safely home" fasst schon etwa zerbrechlich und bietet dem Zuhörer echtes Kontrastprogramm. Dieser ruhige, melodiöse Song versprüht wieder jede Menge feinen Countrysound, die Instrumentierung mit akustischen Gitarren, Mandoline, Piano und Steelguitar zeigt ganz klar, wo die Wurzeln dieser Band liegen. Auch die Stimme von Sängerin Angela Rae kommt bei diesem gefühlvollen Song sehr gut zur Geltung, den sie sehr einfühlsam und authentisch präsentiert. Auch Tracks wie "Am I going too fast" oder "Haunting me" gehören in die Reihe von Titeln, bei denen der Countrysound klar im Vordergrund steht, zeitgemäßer New Country, der aber nie zu sehr von anderen Musikstilen überlagert wird.
Sehr interessant ist auch die Version des Mick Jagger-Klassikers "Wild Horses", der ausdrucksstarke Gesang und die feine Instrumentierung mit herrlichen Steelguitar-Passagen machen diesen Song zu einem echten Anspieltipp. So richtig ab geht es dann noch mal bei den Titeln "Ride Cowboy Ride", knalliger Country-Rock mit fetter Slide-Guitar, und dem Schlusstitel "Gig boned sexy woman", ein kraftstrotzender Southern Country Rocker mit knarrenden E-Gitarren, der zum Abschluss den Gehörgang noch mal kräftig durchbläst.
Ein sauber produziertes Album das Appetit macht auf mehr und sich sicherlich viele Freunde unter den modern eingestellten Country Fans machen wird. Der Sound klingt sehr knackig und reicht von feinen, semi-akustischen Titeln bis hin zu druckvollem Countryrock, um seichten und poppigen Mainstream macht dieses Album einen weiten Bogen. Nur Countrypuristen werden an diesem Album wohl weniger Gefallen finden.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | You gotta ride |
2 | Cool kind of love |
3 | Safely home |
4 | Grand Canyon |
5 | Am I going too fast |
6 | Listen to my heart |
7 | Ride cowboy ride |
8 | Wild horses |
9 | Haunting me |
10 | Big boned sexy women |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |