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Reviews

Stiff little Fingers

Flags & Emblems


Info

Musikrichtung: New Wave

VÖ: 06.04.2004

(Captain Oi! / Castle / Sanctuary)

Gesamtspielzeit: 48:18

Internet:

www.slf.com

Ende der 70er war die Superidee des Punk, ohne die Instrumente richtig zu beherrschen laute, böse und hässliche Musik zu machen, bereits wieder etwas abgelutscht. Zurückgeblieben war die Wiederentdeckung der bodenständig gespielten Gitarre. Keyboard-Klang-Kaskaden á la Yes, Genesis waren genauso out wie Flitzfinger-Gitarren-Soli, die im Blackmore-Stil versuchten aus potenziellen 3-Minuten-Singles abendfüllende Angelegenheiten zu machen, indem man in 27-Minuten-Soli 635.987 Noten und 2.456 Breaks einbaute.

Bands wie The Police, Fischer Z, The Alarm oder eben die Stiff Little Fingers beherrschten von England aus die Ätherwelle zumindest der Radios, die nicht auf Charts-Kurs lagen. Natürlich braucht das Kind einen Namen. Einfach Rock reichte nicht. Das gab ja schon in den 70ern. Punk war's nicht mehr. Aber es war etwas Neues. Also kam irgendjemand auf den Namen die neue Welle als „New Wave“ zu bezeichnen. Sehr einfallsreich - und etwa so aussagekräftig wie in den 90ern das Etikett "Alternative".

Den Stiff little Fingers ist es nie gelungen, in die erste Reihe der Bewegung vorzustoßen. Sie haben sich bald wieder aufgelöst und dann Ende der 80er reformiert. 1991 muss dann wohl als erstes Album der neuen Ära Flags & Emblems erschienen sein, die jetzt via Captain Oi! wieder veröffentlicht wird. Götz Kühnemund vom Rock Hard hatte der CD schon bei Ersterscheinen das Etikett einer ganz netten Pop-Rock-Scheibe angeheftet und dem ist wenig hinzuzufügen.

Kommt der Opener als recht wilde Harp-Geschichte noch ganz gut aus den Boxen, mehren sich im Folgenden die belangloseren Filler. Mal wildern die Finger in den Jahren ihrer ersten Existenz und klingen wie The Alarm mit stärkerem Folk-Einschlag (“Each Dollar a Bullet“)oder nach ganz frühem Police-Sound („No Surrender“). Dann wieder scheinen sie von ihrer damaligen Gegenwart geprägt zu sein und kupfern poppige Status Quo-Riffs im “whatever you want“-Stil ab (“The 'Cosh`“).

Für Fans lohnt sich die Scheibe wohl vor allem wegen des angehängten Interviews mit Jake Burns, das von John Oxley von der BBC Newcastle gefühert wurde. Alle anderen halten sich an den Nachfolger “Get a Life“, der ebenfalls neu veröffentlicht wurde.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1(It's a) long Way to Paradise (from here)2:55
2Stand up and shout3:20
3Each Dollar a Bullet3:18
4The 'Cosh`3:34
5Beirut Moon4:17
6The Game of Life3:22
7Human Shield3:27
8Johnny 73:48
9Die and burn3:38
10No Surrender4:04
11The 'Cosh` (Remix)3:37
12Interview with Jake8:59

Besetzung

Jake Burns (Voc, Git)
Henry Cluney (Git, Voc)
Dolphin Taylor (Dr, Voc)
Bruce Foxton (B, Voc)

Gäste:
Rory Gallagher (Silde Guitar <7>)
Lee Brilleaux (Harmonica <1>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger