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Bruno Coulais

Ludwig II – Original Soundtrack

Info Musikrichtung: Soundtrack VÖ: 27.12.2012 (Bavaria Sonor / BSC Music / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 51:20 Internet: http://www.brunocoulais.com/ http://www.ludwig2-derFilm.de http://www.bscmusic.com

Man darf gespannt sein, wie der Kinofilm Ludwig II unter der Regie von Peter Sehr und Marie Noëlle und einem deutschen Staraufgebot die Zuschauer in die Kinos strömen lässt. Sollte der Erfolg ausbleiben, wird es jedenfalls nicht an der Musik liegen, denn Bruno Coulais hat schon mehrfach bewiesen, dass er Bilder mehr als stimmungsvoll untermalen kann. So hat zum Beispiel seine musikalische Arbeit für den Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ für große Erfolge gesorgt und bewiesen, dass Filmmusik auch ohne Film funktionieren kann.

Für Ludwig II hat Bruno Coulais jedoch nicht nur Neues geschaffen, sondern auch auf sieben Werke Richard Wagners zurückgegriffen, so dass ein buntes Kaleidoskop an unterschiedlichen Einflüssen entstanden ist. Der Soundtrack ist nicht nur bestens konzipiert und komponiert, sondern wurde auch grandios eingespielt vom Münchner Rundfunkorchester, dem Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Ulf Schirmer, sowie den Solisten Anja Kampe und Martin Petzold. Bruno Coulais hat bei der Musik jedoch nicht nur im rein klassischen Bereich angesetzt, sondern ergänzt diesen um Elemente aus der Weltmusik oder setzt hin und wieder auch moderne Instrumente ein. Typischerweise sind manche Kompositionen kleine Schnipsel von unter einer Minute. Hier ist es immer schwierig, der Musik den nötigen Raum zu verschaffen, wenn die Bilder dazu fehlen. Bruno Coulais ist aber Meister genug, eine interne Verbindung der Stücke anklingen zu lassen und lässt so eine Art Suite mit vielen kleinen Abschnitten entstehen.

Sicherlich ist dieser Soundtrack nicht auf Effekthascherei ausgerichtet sondern mit einem enormen Tiefgang ausgestattet. Dadurch dürfte das Massenpublikum abseits vom Film wohl nicht allzu viel Notiz von davon nehmen. Ein großer Fehler, denn die Musik besticht durch Eleganz und kompositorische Bandbreite. Gelungen!

Ingo Andruschkewitsch