Reviews

Franz K.

Gewalt ist Schitt

Info Musikrichtung: Deutsch Rock / Schlager VÖ: 07.12.2012 (Sireena / Broken Silence ) Gesamtspielzeit: 46:07 Internet: http://www.franzk.de http://www.sireena.de

Gewalt ist Schitt war im Original von 1979 das 5. Album der Band Franz K. aus Witten. Für Sireena ist es die 3. Wiederveröffentlichung eines Franz K. Albums. Mit "Immer wieder und wieder" startet das Album mit einem knackigen Rocker der allerdings an seinen Hey Hey Gesängen leidet. Das folgende "Vergiss es" kommt da schon wesentlich stärker daher, ein straighter Bass, südamerikanische Perkussionen und vor allem die feinen Rockgitarren bilden einen erstklassigen deutschen Rocker. Doch danach kommt es ganz dicke: die von einer schummerigen Slide durchzogene Ballade "Man kann nicht alles haben"ist übelster Schunkelschlager, der auch auf den Partys meiner Eltern zwischen Moving Star und dem Lied der Schlümpfe hätte gespielt werden können. Grottig. "Gewalt ist Schitt" rockt dann wieder etwas schwerer, beinhaltet aber auch nach wie vor diese Schlagermelodik in sich. "Renn, Bruder, Renn" hat dann seinerzeit die 2. Albumseite als leicht an Status Quo gemahnender Rocker wieder vielversprechend eröffnet. Hier wird gerockt, wenn auch nicht überaus einfallsreich. Danach geht es wieder in den Keller, der nächste Schlager heißt "Seht ihr den Clown". Meine Güte, Phrasierung und Melodik klingen so fürchterlich nach Bernd Clüver und Kollegen, das auch die schöne Gitarre nichts retten kann. Doppelt Grottig. "Clowenrie" treibt das ganze dann auf die instrumentale Spitze. Das Grundthema des Vorsongs wird aufgenommen und auf die Gitarre Kübelweise Keyboards und eine schönes, schmalziges Saxophon gelegt. Eigentlich gar nicht so schlecht, aber da man an an das Vorangegangene schmerzlich erinnert wird sagt einem das Innere, das man das auch trotz des feinen Gitarrensolos am Ende nicht mögen darf. Mit dem "Trinker" bekam die Band dann zum Schluss nochmal die Kurve und legte noch einen bluesigen Hardrocker vor.
Auf diese äußerst durchwachsene Studioarbeit legt Sireena noch 3 Demosongs oben drauf.

Insgesamt das schlechteste Album der Band, das ich bisher kennen lernen durfte.

Wolfgang Kabsch