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The Evens

The Odds

Info Musikrichtung: Indie-/Alternative-Rock VÖ: 14.12.2012 (Dischord Records / Cargo) Gesamtspielzeit: 40:06 Internet: http://www.theevens.com

The Evens - das sind Ian MacKaye an der Gitarre sowie seine Schlagzeug spielende Partnerin Amy Farina. Den Gesang teilen sich beide. Dass sich MacKaye, der mit den Bands Minor Threat und Fugazi (Underground-)Musikgeschichte geschrieben habt, nichts mehr beweisen muss, hört man gut am dritten Album dieses Projekts. The Odds klingt ziemlich minimalistisch - und das nicht nur auf die Instrumentierung bezogen.

Die vom Folk beeinflussten Songs wirken nicht selten etwas karg, mehr wie spontane Variationen, als richtig bis zum Ende gedachte Lieder. Die an den Tag gelegte Zurückhaltung zeigt zuerst gar nicht, welche Aggression hinter den ernsthaften Texten stecken, die so einige gesellschaftliche Themen und Missstände anprangern. Manchmal kann eben auch Flüstern sehr laut sein. MacKaye wirft mit klaren Riffs und Licks um sich, die durchaus etwas Hektik verbreiten, während Farina die Musik am Laufen hält - mal entspannt, dann wieder aufpeitschend. Mehr oder weniger hält sie am Ende die Zügel in der Hand und addiert mit ihrem Gesang eine gewisse weibliche Wärme hinzu.

Die Songs kommen meist ziemlich spröde rüber, gewinnen aber immer wieder durch Auflockerungen, wie dem Swing-Part von „Competing with the till“, dem Lounge-Feeling von „Sooner or later“ oder dem schon fast hymnischen Refrain von „Broken finger“. Hätte das Duo es gewollt, hätte man daraus leicht den einen oder anderen Popsong schälen können. Doch am Ende sind The Evens ihre Aufrichtig- und Wahrhaftigkeit wichtiger als ein gemütliches Klangbett.

Das macht The Odds zu einem zwar irgendwie interessanten Album mit löblichem Inhalt, aber eben auch zu einem sehr speziellen für Liebhaber.

Mario Karl