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Paradox

Tales of the weird

Info Musikrichtung: Thrash Metal VÖ: 14.12.2012 (AFM Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 54:58 Internet: http://www.paradox-bangers.de https://www.facebook.com/paradoxthrash

Spricht man von Thrash Metal aus deutschen Landen, vergisst man ganz gerne das Würzburger Urgestein Paradox. Das mag wohl eher daran liegen, dass die Band immer wieder für längere Zeit in der Versenkung verschwand, als an der Qualität ihrer Alben. Seit 2008 rührt sich aber wieder richtig was im Hause Charly Steinhauer und man bringt mittlerweile das dritte Album seit dem Comeback heraus. Und wer seine Jahresabrechnung in Sachen schwermetallisches Geknüppel gemacht hat, sollte noch einmal zurück rudern. Denn Tales of the weird ist nach dem soliden Riot Squad ein richtig fesches Album geworden.

Ob es vielleicht am „frischen Blut“ in Form von ex-Hatred-Schlazeuger Daniel Buld und Obscura-Saitenhexer Christian Münzner liegt? Letzterer hat jedenfalls kräftig seine Spuren in den Songs hinterlassen. In den Nummern von Tales of the weird wimmelt es nur so von feinen Gitarrenmätzchen, dass es eine wahre Freude ist. Ansonsten klingen Paradox immer noch nach Paradox: etwas melodischer als die Rüpel-Konkurrenz, mit den richtigen Harmonien, aber auch stets mit genügend Wumms in der Hinterhand.

Der Thrash-Lunatic wird jedenfalls seine Freude an Abrissbirnen wie „Brutalized“, „The downward spiral“ oder „Escalation“ haben. Weitere Höhepunkte sind das dramatisch angehauchte, überlange „Brainwashed“ und der eröffnenden Titeltrack, bei dem das Quartett nach dem melodiösen Intro all seine Register zieht. Einen besonderen Stellenwert nimmt das abschließende Rainbow-Cover „A light in the black“ ein. Einerseits hält man sich mit Einsatz eines Keyboards nah am Original, verpasst der Nummer aber noch etwas mehr Power, als sie sowieso schon hatte.

Trotzdem ist das ein eher vernachlässigenswerter Bonus, den das Album gar nicht benötigt hätte. Es hält auch so genügend Headbang-Stoff parat. Der einzige wirkliche Kritikpunk ist der allzu klinische Sound. Aber davon sollten sich Genre-Fans nicht abhalten lassen.

Mario Karl