Reviews

Elvis Jackson

Summer Edition

Info Musikrichtung: Ska & Punk VÖ: 06.09.2004 (Elmo / SPV) Gesamtspielzeit: 42:39 Internet: http://www.elvisjackson.com

Die slowenische Band nennt sich Elvis Jackson. Also eine Mischung aus Elvis und Michael Jackson mit reichlich osteuropäischem Akzent ?? Weiter gefehlt könnte man kaum haben.
Bret Aitken aus Stockholm würde es eigentlich besser treffen. Denn die gelegentlichen Metal-Einflüsse im Pubk-Ska-Gemisch können (so im Fall von “Don't go too far“) schon mal in ein röchelndes Todesgegrunze verfallen, wie man es in Schweden oder Florida kaum stilsicherer aus den blutenden Gurgeln hervorwürgt.

Nein, ihr seid nicht falsch. Wir reden hier tatsächlich von einem Release aus dem Münsteraner Haus Elmo, dass wir wegen seiner entspannten Ska-Rhythmen so lieben. Und die fehlen auch auf der Summer Edition nicht; im Gegenteil sie überwiegen sogar. Wir haben das Haus der Herren sozusagen durch den dunklen Keller betreten. Und das Leben spielt sich natürlich nur selten dort ab. Meistens sitzen wir fröhlich auf der sonnigen Terrasse - oder besser den Terrassen. Denn davon scheinen Elvis Jackson zwei zu besitzen.

Die eine geht nach vorne auf die Straße hinaus. Da kracht es. Da sind die Skater unterwegs. Bad Religion und ihre jüngeren Epigonen lassen immer wieder grüßen. Und wem das zu laut, zu unruhig und zu versoffen ist, der geht durch das Haus (Meidet in diesem Fall besser den Keller.) und setzt sich mit einem Red Stripe in die Hollywoodschaukel und taucht in die Stimmung der Fototapete „Palmen auf Jamaika“ ein.

Ein wenig muss die verrückte Truppe aus dem nördlichen Ex-Jugoslawien noch über ihre stilistische Identität nachdenken, aber dabei sollte man nicht zu viel über Bord werfen. Als Häusle-Besitzer weiß ich um den Wert unterschiedlicher eingerichteter Zimmer und verschiedner Gartenbereiche. Das erspart manches Flugticket.

Ich empfehle: Checkt bei dieser Air Slowenia ein und lasst euch eine kleine Hausführung verpassen.

Als Bonus gibt es Video-Clips zu “You and I“ und Get up!”.

Norbert von Fransecky