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The Smashing Pumpkins

Mellon Collie and The Infinite Sadness (2012 Remaster)

Info Musikrichtung: Alternative Rock VÖ: 30.11.2012 (1995) (Virgin Records / EMI) Gesamtspielzeit: 121:39 Internet: http://www.smashingpumpkins.com http://www.facebook.com/smashingpumpkins

Nach den ersten beiden Alben Gish und Siamese Dream sowie der B-Seiten-Sammlung Pisces Iscariot folgt die nächste Wiederveröffentlichung der Smashing Pumpkins. Logischerweise Album Nr. 3: Mellon Collie and The Infinite Sadness - das Opus Magnum der Band. Kurt Cobain war bereits ein Jahr tot und alle Blicke des alternativen Rockzirkus waren auf Billy Corgan gerichtet. Das „Dark side of the Moon“ der 90er sollte der nächste Streich werden. Am Ende kam ein bunter Doppeldecker heraus, der ein Konzeptalbum sein war, das irgendwie doch keines ist.

Auf zwei CDs verteilt gab es 28 Songs zu hören, welche die Smashing Pumpkins so bunt wie noch nie präsentierten. Auf der stimmungsvollen Reise durch Tag und Nach gibt es neben typischen grungigen Rockern mit tiefer gelegten Gitarren, wie „Jellybelly“, „An ode to no one“ oder „X.Y.U“, bombastische Popsongs („Tonight, tonight“), Verneigungen vor den Beatles („Beautiful“, „We only come out at night“), Spielereien mit damals hipper Elektronik („Love“), Ausflüge in den Prog-Bereich („Porcelina of the Vast Oceans“) oder auch schon fast metallisch härte Ausflüge („Tales of a scorched earth“). Und damit hat man nur im Ansatz gestreift, was man hier zu hören bekommt.

Neben ein paar Nummern, die man durchaus als Füllmaterial bezeichnen kann, warf das Album auch einige Hits für damalige Jugend ab. „Zero“, „Bullet with butterfly wings“, „Bodies“ oder „1979“ sind nur einige davon, die man auch heute noch mit Genuss hört. Überhaupt ist man überrascht, wie gut die teils etwas experimentellen Songs gealtert sind. Seinen Ruf als eines der besten alternativen Rockalben der 90er hat das dezent größenwahnsinnige Mellon Collie and The Infinite Sadness jedenfalls verdient.

Für die Neuveröffentlichung wurde das Album zaghaft remastered und entstaubt. Das wäre aber nicht wirklich notwendig gewesen. Die 2012er-Version enthält ein neues Booklet mit einem salbungsvollen Vorwort und ziemliche interessante Liner-Notes von Billy Corgan zu jedem Song. Ohne sonstigen Bonus macht das aber auch für Fans wenig Sinn. Sammler greifen entweder zum Vierfach-Vinyl oder gleich zur großen Sammlerbox. Und hier ließ man sich in Sachen Raritäten (im Gegensatz zu manch opulenter Nullnummer) nicht lumpen. Neben zwei Büchern gibt es drei CDs mit Demos, alternativen Versionen und komplett unveröffentlichten Songs (insgesamt 64 Tracks) sowie eine DVD mit Auftritten von 1996 (Brixton Academy, London und Rockpalast).

Mario Karl