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Devotion
Info
Musikrichtung:
Electro Pop
VÖ: 30.10.2012 (Universal Music) Gesamtspielzeit: 42:04 Internet: http://jessieware.com/ http://de-de.facebook.com/jessiewaremusic http://www.universal-music.de/home/alle-genres |
Wieder ein neues ‘Sangeswunder‘?
Glaubt man der einen oder anderen Ankündigung und fliegt man mit einigen ‘Begeisterungsstürmen‘ mit, dann ist man schnell dabei, vorab bereits begeistert sein zu müssen.
Seit etwa zwei Jahren ist sie aktiver auf der Szene und schon spricht man von ‘der Soulsängerin der Stunde‘ und ähnlichen Jubelattributen.
27 Jahre alt ist die Londonerin und nun das erste volle Album.
So sehe ich die ‘Realität‘:
Der erste Song startet mit dünnem Gesang über elektronischen Spielereien, sehr überentspannt wirkt das, wenig wirklicher Ausdruck wird geboten.
Der zweite Titel Wildest Moments hat aus meiner Sicht das Zeug zu einem Hit, der Gesang wird etwas ausdrucksstärker und kann sich gegen die wummernden Elektrodrums tatsächlich etwas behaupten. Spätestens hier zeigt sich, das ist sehr moderne Musik mit dem Anspruch des Künstlichen.
So hören wir elektronisch verhallte Klänge, blubbernde Keyboards und der Gesang driftet gar ein wenig in Richtung Enya, im Gesamtsound entsprechend eingebunden.
Auf Track Drei darf sich dann sogar einmal eine E-Gitarre ganz kurz ‘austoben‘, leider nur eine kleine Randbemerkung im Klangeinerlei.
Melodisch und harmonisch ist die Musik weitestgehend, aber nicht immer empfinde ich die Stimme integriert in den künstlichen Kosmos, manchmal scheint sie daneben zu stehen und vermag keine wesentlichen Akzente zu setzen.
Titel wie Running weisen dennoch Chartspotential auf, das muss ich zugestehen.
Andere Songs wie No To Love strömen dann einfach belanglos dahin, ohne dass ich mich genötigt sähe, ihnen erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen, ist man doch ohnehin abgelenkt durch die vorlaute Rhythmusprogrammierung. Laut hören in der Disko, dann mag das wirken.
Erstmals bei Stück Sechs vermag ich ein interessante Gestaltung zu entdecken, mit kurzem String-Arrangement und hier spielt Jessie auch ein wenig mit der Stimme, das ist nicht nur einheitliches eintöniges Spiel auf einer Linie, das ist mein Anspiel- und Empfehl-Tipp der Scheibe!
Ich fühle mich hier ein wenig an die Vokalkunst von Shara Nelson erinnert, gut gemacht, mehr davon!!! Doch schon bald macht sich eher wieder Langeweile breit, und auf Sweet Talk scheinen die elektronischen Drums den Hauch von Motown entfachen zu wollen, doch nicht einmal zum Hauch reicht es hier, vielmehr klatschen sie den Song tot.
110 % sind eher 10 %, das ungelenke Geholpere des Schlagzeugs wirkt amateurhaft und kann mich nicht überzeugen, noch ein absoluter Tiefpunkt der Platte.
Titel Zehn ist dann der zweite ‘positive Ausrutscher‘, so etwas wie eine Melodie bahnt sich an und die Ballade ist ganz angenehm und lässt die gar nicht schlechte Stimme auch einmal etwas zum Zug kommen.
Ziehe ich ein Fazit hinsichtlich einiger von der Presse gezogener Vergleiche, unter anderem zu Sade, dann passt das eben so gar nicht, denn die Musik dieser Dame weist Eleganz auf und das aktuelle Album Soldier Of Love zeigt dann auch, wie man es auch auf modern gemacht besser machen kann.
Trackliste
2.Wildest Moments
3.Running
4.Still Love Me
5.No To Love
6.Night Light
7.Swan Song
8.Sweet Talk
9.110 %
10.Taking In Water
11.Something Inside
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |