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Reviews

Zwoastoa

Scheiss da nix!


Info

Musikrichtung: Crossover-Mundart-Pop-Rock

VÖ: 19.10.2012

(BSC Music / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 42:36

Internet:

http://www.zwoastoa.de
http://de-de.facebook.com/pages/Zwoastoa/65165866246

„Scheiss da nix, dann feit da nix!“ - dieses liebste Sprichwort aller selbstbewussten Bayern ziert nicht nur den Titel des dritten Zwoastoa-Albums, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die Texte der zehn Lieder darauf. „Wer wagt gewinnt“ oder „frech kommt weiter“ würde der Preuße das sinngemäß in etwa übersetzen. Dabei klingt das nicht mal halb so charmant und treffend. Seine Aufrufe zu mehr Gelassenheit und weniger Konformität verpackt das „G'stanzl Sound Orchestra“ nicht nur in Texte, die erst im eigenen Dialekt so richtig sinnig klingen, sondern vor allem in bunte Songs, bei denen die Band sich gar nicht erst damit aufhält, sich irgendwelchen Genrekonventionen zu unterwerfen. Würde ja wohl auch kaum ins Konzept passen...

So geht es auf Scheiss da nix! genauso bunt zu, wie es die einzelnen Charaktere der Band wohl sind. Hier treffen sich zum ausgelassenen Tanztee Elemente aus Reggae und Ska, Pop und Rock, die Gitarre duelliert sich mit dem Akkordeon und analoge Sounds treffen auf elektronische, tanzbare Rhythmen. Das klingt bisweilen recht skurril, wenn auch unterhaltsam. Auf der Reise durch das Zwoastoa-Sounduniversum bekommt man einen entspannt-fröhlichen Reggea-Schieber genauso zu hören („Schee is“), wie spacigen Bayern-Trance („Lizenz zum fliang“). Hymnische und gleichsam hintersinnige Partynummern („Scheissdanix“, „A jeda is a Sepp“) treffen auf Orient („Da Scheich“) und Balkan („De Tochter“). Und dazwischen findet man auch noch eine ausgelassene, eingebayerte Version von Petula Clarks „Downtown“ („Abhaun“).

Klingt alles ein bisschen wahnsinnig? Dann hat man die Nummern „Da Dudlhofer“ oder „Da Bauer“ noch nicht gehört. Während erstere sehr kokett und eigenwillig mit den bayerischen Wurzeln der Band spielt, kommt letztere im elektronisch-modernen Disco-Dumpfbacken-Sound daher. Muss man mögen. Aber wenn die elektrische Gitarre und das Akkordeon die Elektronik gegen die Wand drücken, hat selbst das irgendwie seinen Reiz.

Man sieht, nicht nur die Welt um Zwoastoa ist äußerst farbig, sondern auch die Musik des Sextetts. Etwas freigeistig muss man schon sein um das zu mögen. Aber ebenjenes spricht die Band nicht zuletzt in ihren Texten an. Ganz sche lässig!



Mario Karl

Trackliste

1Schee is5:21
2Da Bauer5:28
3Scheissdanix3:26
4Da Dudlhofer4:30
5Da Sammlar3:41
6A jeda is da Sepp2:34
7De Tochter4:16
8Da Scheich3:28
9Abhaun (Downtown)3:08
10Lizenz zum fliang6:44

Besetzung

Ludwig "da Wiggal" Wiedenmann (Gesang, Perkussion)
Andreas Königsmann (Gesang) Akkordeon, Orgel, Perkussion)
Axel Stoßberger (Keyboards, Melodica, Harmonium, Gawackl, Chor)
Harry "da Githarry" Gröber (Gitarre, Chor)
Torsten Bergmühl (Schlagzeug)
Thomas Braun (Bass, Kontrabass)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger