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I Got You On Tape

Church Of The Real

Info Musikrichtung: Rock/Indie VÖ: 02.11.2012 Tigerspring (Rough Trade) Gesamtspielzeit: 74:47 Internet: http://www.igotyouontape.com

Auch wenn sie für mich komplett neu waren, von Newcomern kann man bei I Got You On Tape ja wirklich nicht mehr sprechen. Bereits im Jahre 2004 gegründet, haben die Dänen nun mit Church Of The Real bereits ihr viertes Album auf dem Markt.

Und dieses Mal scheint sich langsam der wohl verdiente Erfolg einzustellen…nicht umsonst haben I Got You On Tape direkt mal den Platz 1 der dänischen Charts erobert. Gemeinsam mit Volbeat, die sich zwar musikalisch in ganz anderen Gefilden herumtreiben, zählen sie mittlerweile zu den besten Bands Dänemarks, schließlich haben sie bereits als Headliner 25.000 Zuschauer beim Roskilde Festival für ihre Musik begeistern können.

Den Stil von I Got You On Tape kann man am Besten als eine Mischung aus Alternative Rock und Art Pop bezeichnen, die Songs sind sehr entspannt, ruhig und melancholisch, anders herum aber sehr düster und herbstlich. Mag es vielleicht daran liegen, dass es sich bei den Bandmitgliedern von I Got You On Tape um Musiker aus der Kopenhagener Indie-, Jazz- und Underground-Szene handelt. Leadsänger Jacob Bellens betört einen mit einer warmen, unverwechselbaren Baritonstimme, die einen zeitweilig in eine kollektive Depression verfallen lässt. Vielleicht erinnert mich sein Gesang daher auch oftmals an den leider viel zu früh verstorbenen Ian Curtis…nur ist es halt dann doch etwas runder, lebensbejahend…schlichtweg erwachsener!
Lustig übrigens auch die Geschichte, wie I Got You On Tape damals ihre Sänger gecastet haben: Man gehe einfach täglich in eine Kneipe, beobachte einen kauzigen, bärtigen Typen beim Rauchen und Gedichte schreiben und frage ihn eines schönen Tages, ob er nicht Sänger einer Band werden möge…wer braucht denn da noch Casting-Shows?!

Was die vier Jungs in den letzten Jahren aus ihren Talenten gemacht haben ist eine angenehme Art von Kunst, die schön rund und gemütlich daherkommt. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir “Church Of The Real“ und Run From The Rain“. Nicht zu unterschlagen ist ebenfalls das vielleicht ein wenig sehr Keyboard lastige “Truth And Solitude“...ich sag mal ´Herzlich Willkommen in den 80igern`!

Genau das richtige für stürmische, verregnete Herbst und Wintertage…Kamin anfeuern, gemütlich auf dem Sofa zurücklehnen und entspannt zuhören!

Jens Helbing