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Reviews

Godspeed You! Black Emperor

Allelujah! Don't bend! Ascend!


Info

Musikrichtung: Post Rock

VÖ: 19.10.2012

(Constellation Records)

Gesamtspielzeit: 53:09

Internet:

http://www.brainwashed.com/godspeed

Obwohl sie lange tot schienen, waren Gospeed You! Black Emporer (kurz GY!BE) ständig irgendwo präsent - wenn auch nur in Form der vielen Bands, welche das kanadische Kollektiv mit seinem Schaffen beeinflusst hat. Als man sich für ungefähr zwei Jahren wieder zusammen tat, war die Freude in der Szene natürlich groß. Konzerte gab es. Aber von einem neuen Album war nicht wirklich die Rede, auch wenn man bei den Auftritten neue Musik spielte. Erst vor ein paar Wochen wurde final bekannt, dass man an einem neuen Werk arbeitete und bumms, schon ist Allelujah! Don't bend! Ascend! da.

Zwei überlange Stücke und zwei kürzere auf einer CD oder verteilt auf einer 12“- und einer 7“-Zoll-Vinylscheibe gibt es hierauf zu hören. Und fast scheint es so, als wären die letzten zehn Jahre spurlos an GY!BE vorbei gegangen. Allelujah! Don't bend! Ascend! schließt ästhetisch wie musikalisch an seinen Vorgänger Yanqui U.X.O. an. Innovationsfanatiker mögen da gelangweilt abwinken, Fans der urtypischen Herangehensweise der Band dafür umso mehr jubeln.

Der erste Titel „Mladic“ ist dann auch gleich ein erwarteter Brocken. Langsam und verhalten geht es los. Voice-Samples und eine summende Geige stimmen aufs Folgende ein. Nach rund vier Minuten schraubt sich die Band langsam rockig hoch und schon fühlt man sich wieder vollends zu Hause, wenn die Kanadier ihren Postrock (der noch immer wie kammermusikalischer Punkrock wirkt) zum Besten geben. Wenn es in der Mitte richtig aufwühlend wird, ist man auch von Hawkwind nicht mehr weit weg. Allerdings sind die Melodien feinfühliger, das Flair bombastischer.

Während Nr. 1 noch einer gewohnten Berg- und Teilfahrt gleichkommt, ist das zweite Epos „We drift like worried fire“ etwas abwechslungsreicher, wechselt seine Stimmung auch. Zwischen einlullendem Frieden, nervösem Zucken und erhabener Größe schwenkt man hin und her. „Their helecopters sing“ und „Strung like lights at the printemps erable“ sind dagegen eher zwei unstrukturiert wirkende Drone-Nummern, anstatt richtiger Kompositionen. Trotzdem fließen sie gut mit den beiden Hauptnummern zusammen und sorgen für ein durchgehendes Hörerlebnis mit Ecken und Kanten, aber auch mit viel faszinierendem Wohlklang, den man wohl erst richtig fühlen muss, um in verstehen zu können. So gesehen hat sich das Warten gelohnt.



Mario Karl

Trackliste

1Mladic20:18
2Their Helicopters Sing6:45
3We Drift Like Worried Fire20:30
4Strung Like Lights at Thee Printemps Erable6:47

Besetzung

Thierry Amar (Bass, Keyboards)
David Bryant (Gitarre, Dulcimer, Klavier, Kemence)
Bruce Cawdron (Schlagzeug, Vibraphon, Marimba, Glockenspiel)
Aidan Girt (Schlagzeug)
Efrim Menuck (Gitarre, Drehleier)
Mike Moya (Gitarre)
Mauro Pezzente (Bass)
Sophie Trudeau (Geige)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger