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Mark Knopfler

Privateering

Info Musikrichtung: Songwriter VÖ: 31.08.2012 (Mercury / Universal) Gesamtspielzeit: 90:09 Internet: http://www.markknopfler.com

Mark Knopfler kann machen, was er will, er wird bis ans Ende seiner Tage Mr. Dire Straits bleiben. Und so sucht man natürlich auch auf dem Doppeldecker Privateering nach Spuren seiner alten Heimat.

Und man wird fündig. Mehrfach, wenn Knopfler sich den ruhigen, akustischen Momenten der alten Dame Dire Straits nähert; sonst nur selten - eigentlich nur einmal, wenn der kräftige Tagelöhner-Song „Corned Beef City“ mit seinen verzerrten Gitarren Erinnerungen an „Heavy Fuel“ wach ruft.

Und auch wenn der CD-Titel Privateering = Karperfahrt recht kämpferisch klingt, haben wir es mit einem eher bedächtig melancholischen Album zu tun, auf dem die ruhigen Momente vorherrschen. Mark Knopfler ist zum kompetenten Erzähler kleiner Geschichten gereift, die er mit der Gitarre (natürlich!) begleitet und von diversen weder Rock- noch Prog-affinen Instrumenten verzieren lässt.

Rückgriffe in den Folk gibt es gelegentlich, aber häufiger verlegt sich der Brite auf den uramerikanischen Blues, um seine Geschichten zu untermalen.

Auf Radio-Hits kann er mit dieser Mischung wohl kaum hoffen, auch nicht bei Stücken wie der Ballade „Seattle“, dem „Kingdom of Gold“ und dem Swamp-Rock „Gator Blood“, die im Ohr hängen bleiben.

Aber wer sich einen Ruf wie Mark Knopfler erarbeitet hat, wird seine Hörer auch jenseits jedes Hypes finden, und beweisen muss er eh nichts mehr. Mark Knopfler ist subtil gereiftes Kulturgut, das man am besten bei Kerzenlicht und einem guten Rotwein geniest.

Norbert von Fransecky