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Mozart, W. A. (Brunner)

Konzerte für 2 und 3 Klavier – Sonate für 2 Klaviere

Info Musikrichtung: Klavierkonzert VÖ: 29.03.2004 Profil – Edition Günter Hänssler/ Naxos CD DDD (AD 2003) / Best. Nr. PH04012

Man merkt den Mitgliedern der Salzburger Hofmusik und den drei Solisten dieser Aufnahme die Freude an der gemeinsamen Sache an: Vital, kernig und auch mal etwas ruppig werden W. A. Mozarts Konzerte für zwei und drei Klaviere dargeboten. Es dürfte sich wohl um die erste Einspielung dieser „Spezialkompositionen“ auf historischen Instrumenten handeln.
Die Kammerorchesterbesetzung mit gerade einmal neun Streichern und sechs Bläsern kommt in der weiträumigen Akustik des Ansifer Gemeindesaals gut zur Geltung. Sie sorgt nicht nur für die richtigen Verhältnisse bei den Klangfarben, sondern lässt auch den zartbesaiteten Hammerklavieren genügend Raum zur Entfaltung.
Die resonanz- und obertonreichen Nachbauten dreier Wiener Instrumente aus den 1790er Jahren dürften Freunden wie Gegnern historischer Tasteninstrumente reichlich Anhörungsmaterial bieten für die offenbar nicht enden wollende Diskussion „Hätte Mozart nicht doch einen Steinway benutzt, wenn es ihn schon damals gegeben hätte?“ Gewiss hätte Mozart! Aber dann wäre eine andere Musik dabei herausgekommen.
Das virtuose Passagenwerk, die sorgfältig ausbalancierte Dynamik, der konzertante Wechsel von Tutti und Soli, all das hebt auf einen durchsichtigen, filigranen und dabei doch ausdrucksvollen Klang ab. Das gilt auch für die Sonate für zwei Klaviere, die Mozart sich selbst und seiner brillanten Schülerin Josephine Aurnhammer in die Finger komponiert hat. Das ist effektvolle U-Musik des 18. Jahrhunderts, die bei aller Akrobatik nie Gefahr läuft, ins Banale oder Manierierte abzugleiten.
Daher bräuchte es hier und bei den Konzerten eigentlich auch gar nicht so viel interpretatorischen Druck, wie ihn die Salzburger Hofmusik bzw. die Solisten aufbauen. Ohne dem „gemütlichen“ Mozart das Wort reden zu wollen: Manche Figur klingt da einfach zu gepresst, einige Einsätze zu „gestanzt“, Duftigkeit und Eleganz kommen dagegen für meinen Geschmack zu kurz.

Georg Henkel