Reviews
Tomorrow never comes
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 11.11.2011 (Bold Stroke / Yesterrock / Alive) Gesamtspielzeit: 52:26 Internet: http://www.motherlode.se |
Wenn von Gestern aus gesehen Heute Morgen ist, dann trifft der CD-Titel den Nagel auf den Kopf. Morgen, also heute, kommt auf diesem Album wirklich nie. Damit ist Tomorrow never comes eindeutig von gestern, was in diesem Fall aber nur als Gewinn für das Heute betrachtet werden kann.
Wenn man die etwas blasse Ballade „Crying“ mal beiseitelässt, haben wir eine Sammlung von 12 hochwertigen Hard Rock Perlen in der Hand, die mit dem Einsatz einer Vintage Orgel immer wieder schöne warme Atmosphären schafft. Die satten Gitarren bringen die nötige Power mit, die der Hard Rock nun mal braucht. Wenn man sich von den 70ern und 80ern abnabelt, dann dadurch, dass jede Bereitschaft fehlt sich an Highspeed-Wettbewerben der Gitarrenhexer zu beteiligen. Viel lieber schalten Motherlode einen Gang zurück und malen im Midtempo tief im Erdreich wühlend vor sich hin. Hier sind keine Formel 1 Rocker im Einsatz, sondern eher schweres Arbeitsgerät.
Wenn es bei Tomorrow never comes Probleme gibt, rühren sie von zwei Stellen her. Das fantastische sehr kernige „Predators“ ist das aggressivste und schnellste Stück des ganzen Albums. „Tomorrow never comes“ kommt zwar bereits schleppender, aber immer noch sehr metallisch rüber; begeistert zudem mit einem sehr schön lyrischen Anti-Kriegs-Text. Damit stehen die beiden metallischten Stücke des Albums ganz am Anfang und schüren Erwartungen, die Motherlode hier weder erfüllen; noch überhaupt erfüllen wollen.
So ist der erste und zweite Durchlauf erst einmal von Enttäuschung geprägt. Wenn man dann aber tatsächlich ent-täuscht ist, kann man die Tracks 4 bis 13 in ihrer ganzen Pracht wahrnehmen und entdeckt bald ein Album, das sich in keiner Weise vor den aktuellen Platzhirschen des klassischen Hard Rocks verstecken muss. Das reicht von der Rock’n’Roll Power eines „Why we bleed“ über den Power Rock „Wild Dog“, den düsteren Groover „Promises“ bis hin zu der emotionalen Power Ballade „Eaten by the Pigs“ und die an Stryper erinnernde Ballade „I don’t know“.
Baustelle 2 auf dem Album ist die Stimme von Sonny Larsson, die sehr jung klingt und in der Regel eine Ecke zu lieb und brav für die schwer heranrollenden Songs ist. Aber da wird das harte Leben eines Rockers ja sicher noch ihre Spuren hinterlassen. Ist jedenfalls gewiss kein Grund Tomorrow never comes nicht zumindest mal anzutesten.
Trackliste
1 | Predators | 3:46 |
2 | Tomorrow never comes | 3:51 |
3 | Crying | 4:06 |
4 | Bring me down | 3:06 |
5 | Promises | 2:50 |
6 | Ice Cream Man | 4:11 |
7 | Crawling through the Desert | 4:20 |
8 | I don't know | 3:46 |
9 | Won't find me beggin' | 3:24 |
10 | Why we bleed | 3:27 |
11 | Eaten by the Pigs | 5:35 |
12 | Wild Dog | 4:48 |
13 | You | 5:24 |
Besetzung
Tom Nilsson (Git, Back Voc)
Johan Evertson (B, Back Voc)
Fredrik Beckmann (Keys, Back Voc)
Gäste:
Patrik Nordlander (Dr)
Rikard Nilsson (Keys <1,2,3,4,7,8,9,10,11,12,13>)
Anders Henriksson (Mönchschor <7>)
Niklas Stålvind (Back Voc <1,3,4,5>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |