Reviews
Babel
Info
Musikrichtung:
Folk-Rock
VÖ: 21.09.2012 (Gentlemen of the Road / Cooperative Music) Gesamtspielzeit: 52:16 Internet: http://www.mumfordandsons.com |
Mumford & Sons - keine Band hat es in den letzten Jahren so geschafft, an sich recht altmodischen Folk irgendwie modern klingen zu lassen. Über acht Millionen verkaufte Exemplare ihres Debüts Sigh no more sprechen wohl Bände. Kein Wunder also, dass Babel eines der am meisten erwarteten Alben des letzten Quartals 2012 ist. Marcus Mumford und seine drei Begleiter begehen damit auch gar nicht erst den Fehler, grundlegend Neues zu versuchen. Noch immer gibt es guten Folk mit einem Batzen Melancholie und in den lauten Momenten mit stampfenden, aber nicht bierseligen Rhythmen, die der Band wohl erst den Zugang in den Mainstream verschafft haben. Dazu eine klitzekleine Brise Bluegrass, was dem Erfolg der Briten in den USA wohl mehr gut getan, als geschadet hat.
„More of the same“, sozusagen? Ja, genau. Aber das muss ja an sich nichts Schlechtes sein. Wenn die Band mit dem Titelsong beschwingt lostrabt und das Banjo zu den großen Gesangsgesten eine erdige Bodenständigkeit verbreitet, macht man sich dahingehend jedenfalls keine großen Gedanken mehr. Der Zauber ist gleich wieder da - was auch mit an der Stimme des sympathischen Sängers liegt. Wenn er seine Texte, die sich mal wieder um die Themen Schuld und Sühne, Hoffnung und Glauben drehen, schwingt jede Menge Leidenschaft mit. Da ist es dann auch egal, ob man sich mit den Inhalten identifizieren kann.
Was vielleicht etwas mehr stören könnte, ist der immer wieder recht ähnliche Aufbau. Nach einem ruhigen Beginn findet man sich meist recht schnell im großen Taumel mit einem treibenden Rhythmus und einem hymnischen Refrain wieder. Dass es gut klingt, das schaffen Mumford & Sons trotzdem jedes Mal. Anscheinend wurde dafür etwas mehr an den Details gearbeitet. Der elektrisch aufgeladene Bombast von „Below my feet“ oder wiederkehrend auftauchende Bläserunterstützung peppen den typischen Sound etwas auf. Und auch der Fluss des Albums ist spannender als beim Debüt, welches in der zweiten Hälfte recht abfiel. Babel hört man gerne bis zum Ende durch, ohne dass Langeweile aufkommt.
„Aufgeregt unaufgeregt“ nannte jemand mal die Musik von Mumford & Sons. Das trifft auch auf Babel wieder zu. Die Band hat zudem ihre Stärken ausgebaut, was gerade in den ruhigen Momenten auffällt. Eine gute Platte.
Mario Karl
Trackliste
1 | Babel | 3:29 |
2 | Whispers In The Dark | 3:15 |
3 | I Will Wait | 4:36 |
4 | Holland Road | 4:13 |
5 | Ghosts That We Knew | 5:39 |
6 | Lover Of The Light | 5:15 |
7 | Lover's Eyes | 5:21 |
8 | Reminder | 2:04 |
9 | Hopeless Wanderer | 5:07 |
10 | Broken Crown | 4:16 |
11 | Below My Feet | 4:52 |
12 | Not With Haste | 4:09 |
Besetzung
Winston Marshall (Banjo, Dobro, Background-Gesang)
Ben Lovett (Keyboard, Akkordeon, Schlagzeug, Background-Gesang)
Ted Dwane (Kontrabass, Schlagzeug, Gitarre, Background-Gesang)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |