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The Senior Allstars

What next?

Info Musikrichtung: Dub VÖ: 21.09.2012 (Skycap / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 47:15 Internet: http://www.theseniorallstars.de

Wenn eine Ska-Band ihr Album mit einem Dub eröffnet, ist das eher ungewöhnlich. In der Regel gehören der oder die Dubs an das Ende des Albums, als Boni sozusagen, und sind dann in der Regel Remixe von Stücken des Albums.

Und so haben die Senior Allstars bereits in der Vergangenheit gerne etwas Jazz und Dub in ihren Ska-Cocktail gemischt. Das 2011 veröffentlichte Album In Dub, auf dem Stars der Dubszene alte Stücke der Senior Allstars remixt hatten, hat aber nun deutliche Folgen gehabt. Die Frage What next? wird mit einem klaren Dub - und nur mit Dub - beantwortet. Dieses Mal aber sind es keine Remixe, sondern von vorneherein neue Stücke - eine gute Dreiviertelstunde hallende Echosounds.

Sonderlich begeistert hat mich diese Aussicht nicht. Die zwei, drei Boni-Dubs höre ich mir ganz gerne mal an, aber 45 Minuten davon versprachen gepflegte Langeweile. So schlimm wurde es dann aber doch nicht. Okay, nach einer guten halben Stunde war’s eigentlich genug. Aber zumindest die ersten fünf Stücke sind höchst unterhaltsam und abwechslungsreich.

Die Senior Allstars begeben sich eher selten in den akustischen Keller. Ihre Hallräume sind in der Regel hell und offen. Das beginnt gleich bei dem eröffnenden „Antenna Dub“, der den reinen Hall immer wieder mit einschneidenden Riffs oder kurzen in die Weite des All schießenden Synthie Eruptionen unterbricht.
Das softe „What do you need“ ist von einem schlendernden Bass geprägt. Der „Jam Rock“ stellt der Rhythmusspur eine regelrecht fröhliche Synthie Melodie an die Seite, die im Verlauf der drei Minuten aber erheblich ausfranst. „More dan dat“ schlummert ein wenig vor sich hin, was in diesem Rahmen aber eine schöne emotionelle Erweiterung ist. „¿Qué pasa después?“ überrascht dann gar mit einer in den Vordergrund gestellten Solo-Gitarre.

Damit sind die meisten Stars im Rennen. Erwähnenswert sind im Weiteren vor allem das bombastische, weit hallende „Bending Corners“, sowie „Checkpoint“ mit Gitarren im Vorder- und Orgel im Hintergrund.

Norbert von Fransecky