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Cae Gauntt

Petrographs

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 01.06.2004 (Gerth Music) Gesamtspielzeit: 59:50 Internet: http://www.caegauntt.de

Man muss schon über ein gutes Selbstbewusstsein verfügen, quasi der Ottmar Hitzfeld der Musikszene sein, um eine Anfrage für das Musical "Cats" abzulehnen - Catherine Gauntt hat sich dieses Selbstbewusstsein erarbeitet, als Musikerin, als Familienmutter und als Christin. Mit sechs Solo-Alben, ungezählten Live-Auftritten und etlichen Projekten ist sie ein Aushängeschild der christlichen Popszene, das dem Vergleich mit Madonna nicht nur musikalisch standhält.

Petrographs lässt sich durchaus als Konzeptalbum bezeichnen. Die Sängerin möchte jeden der 13 Titel als einen "Petrograph", eine "Schrift in Stein" verstanden wissen, wobei deren Inhalte ihre grundlegenden Gottes- und Wertvorstellungen widerspiegeln.

Dass Cae Gauntt tatsächlich etwas mitzuteilen hat, beweist bereits ein kurzer Blick ins Booklet: Ein Vorwort zum Album, Texte sowohl in englischer Sprache als auch in deutscher Übersetzung und eine kurze Erklärung zu jedem Song demonstrieren den hohen Stellenwert, den die Lyrik in ihrer Musik hat. Die Ehrlichkeit und Transparenz der Songs ist beachtlich.

Dass musikalisch sehr sorgfältig und vielseitig vorgegangen wurde - es finden sich R'n'B Anklänge und einige schon fast rockige Passagen, etwa in "Flügel" - ist an sich sehr erfreulich und könnte auch die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums wecken. Wird es aber wahrscheinlich nicht. Die religiösen Botschaften, die Cae Gauntt übermittelt, wirken oft einfach zu steif und kompromisslos - bis an die Grenzen der Intoleranz, siehe "Firefly" -, als dass sie beim durchschnittlichen Nicht-Christen noch Sympathie hervorrufen könnten.

Liebhabern christlicher Musik kann das Album aber uneingeschränkt empfohlen werden - wer weiß, wann es einem Künstler wieder gelingen wird, seine Persönlichkeit in einer ähnlich ganzheitlichen Art und Weise zu offenbaren.

Hendrik Stahl