Reviews

E.I.N.S.

Deutscher Rock'n'Roll

Info Musikrichtung: Deutscher Rock VÖ: 30.08.2012 (burnout-records) Gesamtspielzeit: 53:50 Internet: http://www.boehse-eins.de/

Die Band E.I.N.S. hat sich als Coverband der Böhsen Onkelz einen Namen gemacht. Mit ihrem Debütalbum Deutscher Rock'n'Roll gehen sie nun ihre ersten eigenen Schritte auf böhsen Füßen.

Bereits mit dem ersten Song „Die Geister, die ihr rieft“ merkt man, wer das Vorbild von E.I.N.S. ist. Frontmann und Sänger David Kern kommt mit seiner tiefen, bassartigen Stimme sehr nah an das Original der Onkelz ran. Und diese Ähnlichkeit zieht sich fast durch das gesamte Album.

Auf der eine Seite ist dies natürlich etwas, was man durchaus erwarten konnte. Denn wer die Onkelz covert, wird nicht auf einmal mit Popmusik oder gar Romantik anfangen. Auf der anderen Seite ist mir die Eigenständigkeit zu gering. Gerade die rockigen Songs wie „1 mal 1 des Lebens“ oder „Gottes Werk und unser Beitrag“ erinnern sowohl textlich als auch musikalisch sehr stark an die böhsen Vorbilder.

Instrumental kann ich allerdings nicht meckern: sowohl Bass als auch Schlagzeug bringen genügend Kraft mit und auch die Gitarre verfehlt ihren Effekt nicht. Toll finde ich, dass sich die Instrumente je nach Thema des Songs auch zurücknehmen und somit den Sänger fast allein lassen.

Ein wenig erschrocken war ich über Track 6 „Zwischen 2 Welten“ . Aber nicht etwa weil es eine ruhige Nummer ist, nein, sondern hier versuchen E.I.N.S. melodisch zu singen. Und das geht in meinen Augen doch in die Hose. Der Song klingt eher nach einem Kneipenversuch als nach einer wirklich ruhigen und melodischen Nummer. Die härteren und fast schon gegröhlten Songs passen besser zur Band und zu den Stimmen.

Leider verliert das Album auch nach diesem Track an Schwung. Es scheint so als ob die gesamte Power in die ersten 5 Songs geflossen ist. Erst mit „Jünger des Wahnsinns“ bekommt das Album wieder genug Kraft für einen tollen Abschluß.

Fazit: für die Fans der Böhsen Onkelz ist das Album fast ein Muss. Für Freunde von härterer Rockmusik ebenso. Das Album ist auf jeden Fall hörenswert, auch wenn es ein wenig an eigener Kreativität fehlt.

Denise Börner