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Roman, J. H. / Fux, J. J. / Vivaldi, A. u.a.

A Cavalier´s Tour

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 3.8.2012 (Berlin Classics / Edel / CD / 2012 / Best. Nr. 0300424BC) Gesamtspielzeit: 77:43 Internet: Concerto Grosso Berlin

Das Gemeinsame lässt sich leicht betonen, wenn man die Unterschiede möglichst wenig erwähnt. Mit dieser Methode gelingt es dem 1995 gegründeten Originalklangensemble Concerto Grosso Berlin auf dieser CD, den Eindruck zu erwecken, es habe eine „europäische Barockmusik“ gegeben. Die eigentlich schöne Idee, die damals übliche Kavalierstour quer durch Europa, welche der Erweiterung des persönlichen Horizonts junger Leute diente, musikalisch nachzuvollziehen, wird dadurch leider entwertet. Denn der österreichische Barock (Fux) wird mit keinem anderen Zungenschlag versehen als der italienische (Vivaldi), England (Händel) klingt wie Schweden (Roman) und so gibt es für den vermischten Stil á la Telemann schon praktisch nichts mehr zu vermengen. Seine Ursache hat dies in einer auffallend unrhetorischen Darbietung früherer Prägung, bei der vieles eher vom Blatt gespielt denn inspiriert wirkt. Für die Phrasen und Modulationen ist das Motto: Eine Wiederholung ist eine Wiederholung, ist eine Wiederholung. Bei einem Übungsstück wie der arg didaktischen Sonata von Corrette mag das der Vorlage geschuldet sein, bei Vivaldis Concerto C-Dur ist die Spannungsarmut hingegen kaum zu entschuldigen. Und so verdümpeln selbst die großen Brocken, wie Händels Concerto grosso oder Telemanns Violinkonzert. So verdienstvoll die Ersteinspielungen der Kompositionen von Roman und de Fesch sein mögen: Sie können angesichts der Fülle hervorragender Barockmusik-CDs kaum ein Kaufargument für diese Produktion sein. Das rein instrumentale Programm als Zugabe mit einer Rameau-Arie zu garnieren, wirkt auch nicht eben schlüssig.

Sven Kerkhoff