Reviews
Hippocamping
Info
Musikrichtung:
Geräuschkunst / Electronica Psych
VÖ: 01.05.2012 (wildrfid) Gesamtspielzeit: 42:24 |
Allzuviel konnte ich über das Projekt / die Band Anita leider trotz aller Rechersche nicht herausfinden. Der Promozettel verrät wenig zund auch der Link zum Label www.wildrfid.net, wo man die streng auf 300 Stück limitierte Vinylscheibe bestellen kann, ist nicht so aufschlussreich. Was sicherlich auch daran liegt, das Hippocamping (was übrigens ein französischer Begriff ist, der dann auf die herkunft schließen könnte) vernab normaler Musik liegt.
Die 11 auf dem Album gebotenen Titel bestehen nuir aus Schlagzeug und Elektroniks / Programme.
Alle anderen Sounds und nach Instrumenten klingenden Dinge sind gesampelt und der Welt der Umweltgeräusche entnommen. Also sind viele Sounds aus Hämmern, Klopfen, Wassertropfen, Fliegengeräuschen und anderem entstanden. Das ist jetzt auch nicht weltbewegend neu, jedoch die Umsetzung von Anita ist hochinteressant. Denn es ist dem Projekt gelungen, ein durchaus eingängiges Album aus diesen Sounds und seltsamen geräuschen zu kreieren. Erst muss man sich durch die Kakophonie des Einstiegsongs arbeiten, wird dafür dann jedoch z,b. mit dem duklen, hochrhytmischen "Eustache A La Playa" belohnt. Das zunächst dissonante "Filogranco" arbeite sich entlang der rhythmusgebbenden Gitarrensample durch flirrende Geräusche und hämmernde und klirrende Perkussion. Erinnert mich an frühe Test. Dept. "Comatule" arbeitet mit knarrenden geräuschen, über denen eine naive Pianospur ligt. Sehr düsterer Soundtrack im Stile der Legendary Pink dots. Das pumpende und krachende Rhyathmusgebilde lässt den Song zum Schluss tanzen. Als weitere Referenz würden mir auch noch Radiohead einfallen, nur geht das hier einen deutlichen Schritt weiter. Einen Geräuschpsychsong wie "Dun" habe ich z.B. noch nie gehört. Dunkelwabernde wassergeräusche, darüber eine krazende Soundschleife, dann beginnt ein sanft pochender und klappernder, typischer Psychedelkbeat. darauf setzen dann ebensolch wunderschönen Gitarrensounds ein. Ein deutig der Höhepunkt des Albums. Und mit 4:08 minuten deutlich zu kurz.
Dieses Klangerzeugnis bietet viel zum Entdecken. Lasst Euch nicht vom ersten Höreindruck abschrecken (ist mir passiert) sondern lasst Euch in die wundersam schräge Welt von anita ziehen - passt nur auf, das Ihr nicht wieder aus diesem surrealen Erlebnis herauskommt.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Ector | 1:32 |
2 | Torso nudo | 4:05 |
3 | Chad dunord | 3:14 |
4 | Tangora | 4:50 |
5 | Eustache A La Playa | 4:16 |
6 | Filorganico | 3:27 |
7 | Comatule | 4:36 |
8 | Endewoche | 5:29 |
9 | Dun (by Bulb) | 4:08 |
10 | Hippocamping | 3:34 |
11 | Lúltimo yogurt | 3:13 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |