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Reviews

Gazelle Twin

The Entire City


Info

Musikrichtung: Art Pop / Dark Wave

VÖ: 15.06.2012

(Anti-Ghost Moon Ray Records)

Gesamtspielzeit: 37:46

Internet:

http://www.gazelletwin.com/

Hinter Gazelle Twin steckt die aus Brighton stammende Elizabeth Walling. Ihr zwischen 2009 und 2011 entstandenes Debütalbum The Entire City wurde bereits 2011 veröffentlicht und kommt jetzt noch einmal Europaweit heraus.
Die 12 Songs des Albums sind eine Art Konzeptwerk, zumindest erhält man den Eindruck von den bündigen, zumeist düsteren und wuchtigen rein elektronischen Tracks. Mit dem Titelstück wird in Form eines Preludes eröffnet. Fanfarenartige Sounds erinnern an die britischen Kollegen von In The Nursery, die in Ihrer Frühform häufiger Pate gestanden zu haben scheinen. Dies drückt sich in der wuchtigen Perkussion aus, die im gwegensatz zu den Humberstone Zwillingen jedoch elektronisch erzeugt werden. Ein ”Concrete Mother” erinnert mit seinen asiatischen Einflüssen an die späten Japan oder auch einigen experimentellen Sylvian Solotracks. ”Men like Gods” erinnert hingegen in Melodieführung, Rythmus und Mystik eher an Dead Can Dance. Auch der Gesang, wenn auch nicht in der Klarheit einer Lisa Gerrad sondern elektronisch verfremdet, erinnert an diese Referenzband. ”I am Shell and bone, welches wohl auch schon als Single genutzt wurde, kommt Anfangs Industrial, danach verschwommen und abschließend mit kraftvollen Perkussionen und asiatisch daher. Eine sehr ungewöhnliche Single die auch leichte Erinnerungen an die Kate Bush der frühen 80er erinnert. Das verträumte ”Changelings” ist mit seiner einfachen und doch nicht langweiligen Rhythmik und der morbiden, aber süßlichen Melodie eine bessere Single, und wohl ebenfalls auch bereits als solche genutzt worden. Ein traumhaft schöner Song. ”Belltower” ist sehr abstrakt, Gesang, zerhackte Melodien und spärliche Instrumente, es erinnert an einige seltsame Björk Songs könnte aber auch von den späten The 3rd and the Mortal stammen. ”Obelisk” ist mit seinen an langsame Projekt Pitchfork erinnernden Beats und er Depeche Mode zu Enjoy the Silence Zeiten erinnernden gedämpften Melodie ein düsterer Popsong. Beendet wird das Album mit dem Düsteren, an die frühen Legendary Pink Dots erinnerndem View of a Mountain.

Wen dieses ganze Namedropping zu dem Schluss führt, es hier mit einem zusammengewürfelten und uninspiriertem Elektro Popalbum zu tun zu haben, irrt. The Entire City ist ein absolut aus dem Rahmen fallendes Album das bündig und Genre Fans des elektronischen Artpops begeistern dürfte. Ein Hang zu einer etwas abstrakten und gewöhnungsbedürftigen, jedoch absolut eigenständigen Stimme und eine Portion Morbidität muss natürlich gegeben sein. Dieses Album ist ein sehr interessantes Debütwerk, welches gespannt auf weitere Arbeiten der jungen Britin warten lässt, die ja auch mit künstlerischen Artwork und Bühnenoutfit aufwartet.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1. The Entire City 2:23
2. Concrete Mother 4:43
3. Men Like Gods 4:56
4. I Am Shell I Am Bone 4:43
5. Far From Home 1:22
6. Changelings 3:13
7. Bell Tower 2:31
8. When I Was Otherwise 3:50
9. Obelisk 5:11
10. Nest 4:15
11. Fight-Or-Flight 1:00
12. View Of A Mountain 3:39

Besetzung

Gazelle Twin: Gesang, Keyboards, Programme
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger