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Reviews

Incoming Cerebral Overdrive

Le Stelle: A Voyage Adrift


Info

Musikrichtung: Mathcore, Prog Metal

VÖ: 04.05.2012

(Supernatural Cat / Cargo)

Gesamtspielzeit: 45:55

Internet:

http://www.incomingcerebraloverdrive.com

Ein neues Album der Italiener Incoming Cerebral Overdrive (kurz I.C.O.) ist da. Ob das ein Grund zur Freude ist? Der Vorgänger Controverso war schließlich vor drei Jahren ein ziemlich schwer verdaulicher Brocken, der es dem Hörer nicht gerade leicht gemacht hat - auch wenn das Ding durchaus seinen kranken Reiz hatte. Auf Le Stelle: A Voyage Adrift machen I.C.O. glücklicherweise nicht den Fehler noch einen nach dem Motto „höher, schneller, weiter“ draufsetzen zu wollen, denn das wäre ihnen wohl nicht gelungen. Hier geht die Band wesentlich mehr in die Breite und addiert ihrer hyperaktiven Musik ein ganzes Pfund an Atmosphäre. Das liegt vielleicht auch etwas an der Beteiligung ihrer Kumpels und Labelbosse Urlo und Poia von Ufomammut, die beim Schreiben und Aufnehmen unter die Arme griffen.

Dabei startet man mit „Mirzam“ noch relativ gewohnt. Nach kurzem Gitarren-Tapping knallt man einem verschrobene Rhythmen und viel Gewalt um den Schädel. Zur Verwunderung gibt es kurz sogar auch so etwas wie eine Gesangsmelodie. Das ist durchaus großes Mathcore-Kino. „Sirius“ lässt dann noch mehr aufhorchen. Zum matschigen Bass-Groove und schmirgelnden Gitarren gesellen sich psychdelische Synth-Töne, die für ein gepflegt spaciges Flair sorgen. Das bleibt auch nicht das einzige Mal und funktioniert sogar im treibend-punklastigem „Sirius B“. Generell hat die Atmosphäre des Albums etwas dezent Abgehobenes. Beim abschließenden „Rigel“ schießen sich I.C.O. gleich komplett ins All.

Allerdings sollte man nicht denken, man hätte es hier mit einem Hippie-Album zu tun. Denn hier regiert fast pausenlos wieder mathematisch präzises Krachhandwerk. Die breaklastigen Songs sind auch heute noch ziemlich dicht, lassen einem aber etwas mehr Luft und bringen die Synapsen nicht vor am Anfang bis zum Ende zum Durchglühen. So ist „Bellatrix“ zwar immer noch ein ziemlich nervös zappelnder, aber am Ende doch straighter Titel, der gerade auf die 12 geht. Was man trotzdem nicht abgelegt hat, sind die gelegentlichen Psychopaten-Gröler, die eher belustigend nach einer Black Metal-Version von Gollum, anstatt böse klingen.

Trotzdem ist Le Stelle: A Voyage Adrift ein durchaus gelungenes Extrem-Album geworden, das gekonnt zwischen hyperaktivem Mathcore und anspruchsvollem, modernem Prog Metal wandelt. Gewöhnungsbedürftig, aber nicht uninteressant. Und allemal bekömmlicher und sättigender als zuletzt.



Mario Karl

Trackliste

1Mirzam 3:17
2Sirius4:16
3Betelgeuse4:37
4Kochab5:10
5Adhara3:41
6Pherkad4:48
7Sirius B2:42
8Polaris3:19
9Bellatrix3:15
10Rigel10:50

Besetzung

Samuele Storai (Vocals)
Maurizio Tuci (Guitar)
Stefano Tocci (Guitar & Synth)
Alessio Corsini (Bass)
Filippo Baldi (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger