Reviews
United we stand
Info
Musikrichtung:
(Alternative) Rock
VÖ: 27.04.2012 (V2 Benelux / Soulfood) Gesamtspielzeit: 44:16 Internet: http://thebandbrad.com http://www.facebook.com/bradcorporation |
Einfach nur Pearl Jam ist Gitarrist Stone Gossard wohl viel zu langweilig. So ist Brad eine weiteres seiner zahlreichen Nebenbeschäftigungen. Allerdings betreibt er dieses schon annähernd zwei Dekaden lang. United we stand ist das fünfte Album der Band, in der er mit Pigeonhead-Sänger und Tastenspieler Shawn Smith, Satchel-Drummer Regan Hagar und Keith Lowe, der u.a. anderem bereits für Fiona Apple und David Sylvian den Bass zupfte, spielt. Dass man anfangs an Gossards Hauptband denken muss, liegt vor allem an seinem unverkennbaren Sound und Spielstil. Ansonsten hat man mit dem Sound der Grunge-Legende nur gemeinsam, dass sich dieser ebenso aus den Einflüssen der 70er speist.
Brad spielen recht typisch amerikanisch souligen Rock der angenehmen Sorte. Meist ziemlich erdig und mit feinen Melodien gesegnet. Das Songwriting ist recht klassisch - oder sagen wir eher zeitlos. Das größte Plus an der Band ist der Gesang von Shawn Smith, der mit seiner beseelten Stimme die Songs überwiegend trägt. Dabei ist besonders angenehm, dass er trotz der ernsten Texte, welche Themen unserer Zeit umschreiben, niemals negativ wird, sondern stets ein positiver Funke mitschwingt.
Neben gitarrenbasierten Rockern wie dem treibenden „Diamond blues“ und dem fast nach „Stooges light“ tönendem „Tea bag“ sind es vor allem die bedächtigen Titel, wie das mit einem schönen Refrain angereicherte „Needle and thread“ oder „The only way“, das wie ein „schöner Neil Young“ klingt, die überzeugen und für eine zarte Gänsehaut erzeugen. Hier übernimmt auch nicht unwesentlich das Klavier die Führung, während sich die Gitarre etwas zurückhält.
United we stand ist eine herrlich unprätentiöse Platte reiferer Herren, die mit viel Abgeklärtheit einfach Spaß daran haben gemeinsam schöne Songs auszutüfteln. Das hat jede Menge Charme und wenn auch nicht jeder Titel ein richtiges Highlight darstellt, lässt sich die Scheibe von der ersten bis zur letzten Sekunde einfach gut durchhören. Wessen Interesse jetzt geweckt wurde, der sollte sich „Bound in time“ und die reduzierte Folk-Ballade „Make the pain go away“ anhören und bei Begeisterung zuschlagen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Miles of rope | 3:38 |
2 | Bound in time | 5:24 |
3 | A Reason to be in my skin | 4:55 |
4 | Diamond blues | 3:06 |
5 | The only way | 3:30 |
6 | Last bastion | 3:32 |
7 | Make the pain go away | 3:23 |
8 | Needle and thread | 4:33 |
9 | Tea bag | 2:50 |
10 | Through the day | 5:27 |
11 | Waters deep (European Bonus Track) | 3:58 |
Besetzung
Stone Gossard (Gitarre)
Regan Hagar (Schlagzeug)
Keith Lowe (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |